Im zweiten Quartal seien die Preise laut dem Zürcher Wohneigentumsindex (ZWEX) der Zürcher Kantonalbank (ZKB).zum Vorquartal um 2,9 Prozent gestiegen, schreibt die ZKB am Donnerstag. Und auch mit dem Wachstum von 3,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahr sei der ZWEX wieder in sein altes Fahrwasser zurückgekehrt. Im ersten Quartal waren die Eigenheimpreise im Kanton Zürich zum Vorquartal noch um 1,1 Prozent gesunken.

Hypozinsen wieder gesunken

Viele Interessenten sähen sich durch den sinkenden SNB-Leitzins in ihrem Entscheid zum Immobilienkauf bestätigt. Zwar seien die Finanzierungskosten noch höher als während der Negativzinsphase, aber die Hypothekarzinsen seien im Vergleich zum Vorjahr doch wieder deutlich tiefer. Zudem machten die steigenden Angebotsmieten in vielen Regionen den Erwerb eines Eigenheims wieder attraktiver, schreibt die ZKB weiter.

Der Zürcher Immobilienmarkt sei auch wieder liquider geworden. Nach Monaten der Zurückhaltung, in denen zum Verkauf stehende Eigenheime während längerer Zeit auf den Immobilienportalen ausgeschrieben gewesen seien, gebe es wieder mehr Käufer.

Dies zeigten die Transaktionen. Dabei hätten die Interessenten im ersten Quartal gerade beim Stockwerkeigentum vermehrt zugegriffen. Dies sei ein weiteres Zeichen, dass am Eigenheimmarkt nach dem abrupten Ende der Negativzinsen die Zuversicht wieder zurückgekehrt sei.

Flacherer Anstieg der Angebotsmieten

In der ersten Jahreshälfte habe sich das Wachstum der Angebotsmieten derweil merklich reduziert. Denn die Nebenkosten hätten sich auf hohem Niveau eingependelt, nachdem sie aufgrund der Lieferengpässe und dem Ukraine-Krieg kräftig gestiegen waren. Zudem hätten sich die beiden Anstiege des Referenzzinssatzes in den Angebotsmieten niedergeschlagen. Diese Sondereffekte fielen nun aber weg, so die ZKB.

Nach den zwei Leitzinssenkungen der SNB dürfen die Mieter zudem aufatmen. Es dürfte keinen weiteren Anstieg des Referenzzinssatzes geben. Doch wer eine neue Wohnung sucht, werde weiterhin von steigenden Mieten betroffen sein. Dafür sorge die zunehmende Knappheit durch starkes Bevölkerungswachstum und aufgrund zu weniger Neubauten.

Dies lasse Angebotsmieten steigen und stütze indirekt auch die Eigenheimpreise. Dies auch, weil sich die Finanzierungsbedingungen wieder verbessert hätten. «Wir rechnen mit einem moderaten Anstieg der Eigenheimpreise.»

Konkret prognostiziert die ZKB für laufende und das nächste Jahr ein Wachstum der Angebotsmieten im Kanton Zürich von jeweils 4,5 Prozent. Für die Schweiz schätzt die Bank ein Plus von jeweils 4,0 Prozent. Bei den Eigenheimpreisen geht die ZKB von einem Preisplus in Zürich in 2024 und 2025 von jeweils 3,0 Prozent und im ganzen Land von je 2,0 Prozent aus.

(AWP)