Nach sechs Jahren und dem Abschluss der Strategieperiode 2021 bis 2024 ist nun Schluss. Cirillo will die Leitung des Konzerns einer neuen Generation übergeben, wie in der Mitteilung vom Freitag steht. Er wird das Unternehmen Ende März verlassen und bis Ende Juli 2025 noch für Sonderaufgaben zur Verfügung stehen. Die Leitung übernimmt ab April 2025 und bis zum Amtsantritt der neuen Konzernleiterin oder des neuen Konzernleiters Finanzchef Alex Glanzmann.
Post-Verwaltungsratspräsident Christian Levrat bedauerte den Entscheid laut der Mitteilung. Mit Cirillo sei es möglich gewesen, «die Post in die Zukunft zu führen». Gewürdigt wird etwa «seine nachhaltige Strategie und eine starke Konzernleitung». Diese werde die eingeleitete «Transformation» vorantreiben.
Investitionen und Abbau im Postnetz
Teil dieser Strategie ist ein Umbau des Filialnetzes. Dazu gehört etwa der im Mai 2024 bekannt gegebene Abbau von 170 von rund 800 Poststellen. Damit schliesst bis 2028 rund jede fünfte ihrer Filialen. Es werden noch 600 Poststellen und 2000 bediente Standorte zur Verfügung stehen. In die bestehenden Filialen will die Post 100 Millionen Franken investieren.
Gewerkschaften aus dem Service Public kritisierten den Abbau der Poststellen. Sie forderten einen Verzicht auf den Abbau und dass ein vollwertiger und barrierefreier Zugang zur postalischen Grundversorgung aufrechterhalten bleiben müsse.
Einsparungen und Preiserhöhungen
Im Herbst 2023 gab die Post bekannt, dass sie Einsparungen von 42 Millionen Franken plant und davon auch Personal betroffen sei. Kürzungen waren den Angaben zufolge in den Bereichen Finanzen, Personal, Kommunikation und Information/Technologie sowie beim Stab von Cirillo geplant. Schon vor diesem Sparpaket wurde ein Effizienzprogramm im Bereich Logistik-Services eingeleitet und Büroflächen gebündelt.
Per 2024 erhöhte die Post ausserdem die Tarife für Briefe und Pakete. Als Grund für die Preiserhöhung gab die Post die anhaltenden Rückgänge der Briefmengen und der Geschäfte am Postschalter sowie die Teuerung an. A- und B-Post-Briefe kosten seither je 10 Rappen mehr, Priority- und Economy-Pakete 1.50 Franken mehr.
Digitale Angebote für mehr Einnahmen
Ein Ziel der Strategie ist zudem, dass die Post als digitales Dienstleistungszentrum genutzt wird. So sollen die sinkenden Volumina im Briefbereich kompensiert werden.
Für das Erreichen zusätzlicher Einnahmen wird nun eine neue Führungsperson zuständig sein. Die Strategie für die Jahre 2025 bis 2028 basiert gemäss Mitteilung auf der bisherigen und befinde sich in der Umsetzung. Die Post verfolge weiterhin das Ziel, einen «starken, zeitgemässen Service Public selbst finanzieren» zu können.
Cirillo hatte per April 2019 die Nachfolge von Ulrich Hurni angetreten, der die Leitung nach dem Rücktritt von Susanne Ruoff im Juni 2018 interimistisch übernommen hatte.
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(AWP)