Bereits bei der Ankündigung der CS-Übernahme am Sonntagabend hatte Finma-Präsidentin Marlene Amstad erklärt, dass die Finanzmarktregulierung der Aufsichtsbehörde die Kompetenz gebe, die "Wettbewerbssituation zu überschreiben". Tatsächlich könne die Finma die Zuständigkeit für die Beurteilung des Zusammenschlusses an sich ziehen, wenn Gläubigerschutzinteressen, Finanzstabilität im Vordergrund stünden, bestätigte Ducrey gegenüber SRF.
Mehrere Monate
Die Weko werde nun im Verlauf des Verfahrens die notwendigen Daten zusammentragen, sagte Ducrey. Dabei gehe es darum, welche Auswirkungen der Zusammenschluss auf die Märkte in der Schweiz wie auch auf die Produkte auf Dienstleistungen der neuen Bank habe. Die Finma werde dabei die notwendigen Unterlagen zur Verfügung stellen. "Das ist auch für uns Neuland, das haben wir noch nie gemacht", räumte er ein.
Das Verfahren habe noch nicht begonnen und werde wohl mehrere Monate in Anspruch nehmen, sagte Ducrey. "Das Verfahren beginnt erst, wenn die UBS die Zusammenschlussmeldung eingereicht hat." Am Schluss werde die Finma einen Entscheid sprechen - verbieten könne sie die Übernahme allerdings nicht mehr, da sie den Vollzug am Sonntag bereits genehmigt habe.
Ausländische Behörden
Es sei zudem davon auszugehen, dass die UBS die Übernahme auch in verschiedenen anderen Ländern und Jurisdiktionen melden müsse, betonte der Weko-Direktor. Dazu gehörten insbesondere die EU, die USA wie auch verschiedenen asiatische Länder. "Es ist davon auszugehen, dass es mehrere Monate dauert, bis die letzten Behörden über die Übernahme entschieden haben."
Der Zusammenschluss der beiden Grossbanken hat zu Befürchtungen über die das Entstehen einer "Monsterbank" mit einer noch verschärften "Too big to fail"-Problematik geführt. Zudem wurde befürchtet, dass sich mit dem Entstehen des neuen Institut die Wettbewerbssituation im Inlandsmarkt verschlechtert.
tp/kw
(AWP)