Der Titel von Swisscom gilt als eine Art Volks-Aktie. Das mag auch damit zu tun haben, dass sich die Mehrheit des Unternehmens noch immer im Eigentum des Bundes befindet. Hauptattraktionen der unangefochtenen Schweizer Marktführerin im Telecombereich sind einerseits die gute Vorhersehbarkeit des Tagesgeschäfts, andererseits aber auch die Dividendenrendite in Höhe von immerhin 4,6 Prozent.
Doch bei der US-Investmentbank Jefferies will man weder vom einen noch vom anderen etwas wissen. In einer 246 Seiten dicken Studie zu den europäischen Telekommunikationsanbietern stuft sie die Swisscom-Aktie am frühen Donnerstagmorgen von "Hold" auf "Underperform" herunter.
Gleichzeitig kürzen die Studienautoren das Kursziel empfindlich auf 406 (zuvor 465) Franken. Das liegt satte 15 Prozent unter dem Schlussstand von Mittwochabend.
Jefferies in guter Gesellschaft
Die Autoren begrüssen zwar das widerstandsfähige Tagesgeschäft. Als Marktführerin in der Schweiz profitiere sie von einer im europäischen Vergleich vermögenden Kundschaft, eher laxen regulatorischen Rahmenbedingungen sowie von eher schwachen Rivalen.
Alleine schon aufgrund der ungeheuren Dominanz im Heimmarkt sei es für das Unternehmen fast unmöglich, noch zu wachsen. Bei Jefferies gibt man deshalb den Valoren anderer europäischer Telekommunikationsanbieter wie etwa Vodafone oder Deutsche Telekom den Vorzug.
Mit ihrer Verkaufsempfehlung für die Swisscom-Aktie ist die US-Investmentbank übrigens in "guter" Gesellschaft. Zehn von 20 Banken empfehlen laut AWP zum Verkauf der Aktie. Das tiefste Kursziel hat mit 340 Franken die Berenberg Bank.
Nach einem Vorstoss in die Nähe von 580 Franken im Februar letzten Jahres ist die Swisscom-Aktie kontinuierlich nach unten zurückgefallen. Zuletzt kostete sie noch 477 Franken.