18:10

Der russische Präsident Wladimir Putin beansprucht für sein Land eine führende Rolle bei der Gestaltung der globalen Machtverhältnisse. Russland sei als mächtiges und modernes Land Teil einer neue Weltordnung, sagte er am Freitag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Es sei offensichtlich, dass die Regeln der neuen Weltordnung von starken und souveränen Staaten festgelegt würden. "Wir sind ein starkes Volk und können mit jeder Herausforderung fertig werden. Wie unsere Vorfahren werden wir jedes Problem lösen, davon zeugt die gesamte tausendjährige Geschichte unseres Landes", erklärte Putin.

Putin hat den seit fast vier Monaten andauernden Krieg gegen die Ukraine erneut als alternativlos gerechtfertigt. "In der aktuellen Situation, vor dem Hintergrund zunehmender Risiken und Bedrohungen für uns, war die Entscheidung Russlands, eine militärische Spezial-Operation durchzuführen, (...) erzwungen und notwendig", sagte Putin am Freitag beim Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Der Westen habe die Ukraine zuvor "buchstäblich mit seinen Waffen und seinen Militärberatern aufgepumpt", meinte der Kremlchef.

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17:15

Der britische Premierminister Boris Johnson hält sich derzeit in Kiew auf, teilt sein Sprecher mit. Er werde sich mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zu Gesprächen treffen. Selenskyj erklärt, er freue sich den "grossen Freund der Ukraine" wieder in Kiew zu sehen.

Der britische Premierminister sagt der Ukraine langfristige Hilfe zu. Man werde der Ukraine die notwendige "strategische Ausdauer" verschaffen, sagt Johnson in Kiew. Zudem werde man zusammenarbeiten, um das ukrainische Getreide frei zu bekommen, das vom russischen Präsidenten Wladimir Putin "als Geisel" gehalten werde.

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16:35

Ein russisches Kriegsschiff ist am Freitag zweimal in dänische Gewässer eingedrungen und hat damit scharfen Protest der Regierung in Kopenhagen ausgelöst. In der Nähe der Ostsee-Insel Bornholm sei das Schiff zweimal gesichtet worden, teilte das dänische Militär mit. Nach Funkkontakt mit der dänischen Marine habe das Schiff seinen Kurs gewechselt. Auf der Insel fand ein Demokratie-Festival statt, an dem auch Ministerpräsidentin Mette Frederiksen teilnahm.

Das Vorgehen der Russen sei eine zutiefst unverantwortliche, grobe und völlig inakzeptable Provokation, schrieb Aussenminister Jeppe Kofod auf Twitter. Der russische Botschafter sei einbestellt worden. "Mobbing-Methoden funktionieren nicht gegen Dänemark." Von der russischen Botschaft in Dänemark lag zunächst keine Stellungnahme vor.

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16:10

Russland behindert nach Worten von Kremlchef Wladimir Putin nicht die Getreidelieferungen aus der Ukraine. "Nicht wir haben die Häfen vermint", sagte der russische Präsident am Freitag auf dem Internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg. Sollte Kiew sich entscheiden, die Minen zu räumen, werde Moskau die Sicherheit der Ausfuhren gewährleisten, sagte Putin.

Nach Darstellung des russischen Präsidenten sind die ukrainischen Getreidelieferungen für den Weltmarkt allerdings unbedeutend. Es gehe um fünf bis sechs Millionen Tonnen Weizen und eine etwa ebenso grosse Menge Mais. Das sei für den Weltmarkt unerheblich, sagte Putin. Viel grössere Auswirkung auf die steigenden Lebensmittelpreise hätten die westlichen Sanktionen gegen Russland. Gerade die Ausfuhr von Düngemitteln gefährde künftige Ernten und treibe so weiter die Preise an, warnte er.

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15:35

Der russische Energiekonzern Gazprom hat auch der Slowakei die Gaslieferungen stark gedrosselt. Das bestätigte der teilstaatliche slowakische Gasversorger SPP am Freitag der Nachrichtenagentur TASR. Seit Freitag erhalte SPP aus Russland nur 50 Prozent der vertraglich vereinbarten Menge.

Schon in den Tagen zuvor seien die Liefermengen schrittweise verringert worden, und zwar am Dienstag um zehn Prozent, am Mittwoch um 15 Prozent und am Donnerstag um mehr als ein Drittel. Die Versorgung sei aber vorerst nicht gefährdet, die inländischen Speicher seien derzeit zu 52 Prozent gefüllt.

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14:55

Die Lieferung von russischem Erdgas nach Frankreich über eine Pipeline aus Deutschland ist zum Erliegen gekommen. Die Gasversorgung werde dadurch nicht beeinträchtigt, und das Auffüllen der Speicher für den Winter gehe weiter, teilte der Gasnetzbetreiber GRTgaz am Freitag mit. Angesichts eines ohnehin rückläufigen Gasverbrauchs habe die Einfuhr über die Pipeline seit Jahresbeginn bereits um 60 Prozent unter dem Vorjahresniveau gelegen. Die Pipeline sei zu zehn Prozent ausgelastet gewesen. Seit Mittwoch gelange durch sie keinerlei Gas mehr nach Frankreich. Verstärkt werde Gas über eine Pipeline aus Spanien eingeführt.

Selbst wenn Russland den Gashahn vollständig zudrehe, drohten in einem normalen Winter keine Probleme in Frankreich. Bei einem harten Winter könne es Aufrufe zu sparsamer Nutzung sowie eine eingeschränkte Belieferung mancher Industriekunden geben.

Für Frankreich spielt Erdgas aus Russland eine untergeordnete Rolle. Ausser per Pipeline wird russisches Erdgas auch per Schiff eingeführt. Seit Jahresbeginn hat in Frankreich die Einfuhr von Flüssiggas um 66 Prozent zugenommen. Die Kapazitäten eines LNG-Terminals bei Marseille werden derzeit ausgebaut. Zusätzliche Kapazitäten sollen auch im Norden bei Dünkirchen und Le Havre geschaffen werden.

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14:40

Der Kreml hat sich zur EU-Perspektive der Ukraine zurückhaltend gezeigt. Es handele sich hier nicht um eine militärpolitische Ebene, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge als Reaktion auf die Empfehlung der EU-Kommission, die Ukraine offiziell zur EU-Beitrittskandidatin zu ernennen.

Trotzdem erfordere diese Entwicklung Russlands erhöhte Aufmerksamkeit, weil man über die "Stärkung der Verteidigungskomponente der Europäischen Union" Bescheid wisse, sagte Peskow. "Es finden verschiedene Transformationen statt, die wir natürlich sehr genau beobachten." Moskau hatte der EU bereits in der Vergangenheit vorgeworfen, sich aus einem Wirtschaftsbündnis in "einen aggressiven militanten Akteur" verwandelt zu haben.

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14:15

Die EU und das Vereinigte Königreich haben ihre Zölle auf ukrainische Exporte für ein Jahr ausgesetzt. Im Falle der Schweiz sind bereits sämtliche Industrieprodukte aus der Ukraine von Zöllen befreit. Laut Seco prüft die Schweiz nun weitere Erleichterungen.

Den ausführlichen Bericht finden Sie hier.

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13:25

Die EU-Kommission plädiert dafür, der Ukraine und dem Nachbarland Moldawien den Status eines Beitrittskandidaten zu verleihen. Dies teilte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen am Freitag in Brüssel mit. Einstimmig entscheiden müssen dies aber die Staats- und Regierungschefs der 27 Mitgliedsländer auf ihrem Gipfeltreffen Ende nächster Woche. Die Verhandlungen über eine EU-Mitgliedschaft dürften allerdings Jahre dauern.

"Die Ukraine hat deutlich ihren Wunsch und ihre Entschlossenheit gezeigt, europäische Werte und Standards zu erfüllen", sagte von der Leyen, gekleidet in den ukrainischen Nationalfarben mit gelbem Blazer und blauem Hemd, bei einer Pressekonferenz.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärte in einer ersten Reaktion auf Twitter, der Vorschlag bringe sein Land näher an einen Gewinn des Krieges. Selenskyjs Büro teilte mit, man erwarte, dass die EU-Staats- und Regierungschefs dem Vorschlag der EU-Kommission zustimmen.

Die Ukraine hatte vier Tage nach Beginn des russischen Angriffskriegs am 24. Februar offiziell die Mitgliedschaft in der EU beantrag. Vier weitere Tage später taten dies auch Moldawien und Georgien. Zur Bewerbung Georgiens sagte von der Leyen, diese sei zwar stark. Es fehlten aber weitere politische Reformen in dem Land.

Am Donnerstag hatten sich Bundeskanzler Olaf Scholz, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Italiens Regierungschef Mario Draghi und der rumänische Präsident Klaus Iohannis bei einem Besuch in Kiew dafür ausgesprochen, der Ukraine und Moldawien den Kandidatenstatus zu verleihen. "Die Ukraine gehört zur europäischen Familie", sagte Scholz.

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12:00

Der französische Präsident Emmanuel Macron hat sich offen für Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über eine Ausfuhr von Getreide aus dem ukrainischen Schwarzmeer-Hafen Odessa gezeigt. Er sehe aber wenig Chancen für eine Vereinbarung, sagt er dem TV-Sender BFM. "Wir müssen mit Russland über die Nahrungsmittelsicherheit sprechen." Dazu könne es auch gerechtfertigt sein, direkt den Generalsekretär der Vereinten Nationen einzubeziehen. "Aber ich halte nicht viel von diesem Weg, denn ich hatte bereits vor einigen Wochen Gespräche mit Präsident Putin, aber er wollte eine UN-Resolution zu diesem Thema nicht akzeptieren."

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10:30

Google macht den Bankrott seiner Russland-Tochter einer Agenturmeldung zufolge offiziell. Am Freitag sei eine entsprechende Konkurserklärung eingereicht worden, meldete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf Gerichtsdokumente. Die russische Tochter des Google-Eigners Alphabet hatte im Mai öffentlich gemacht, dass eine Insolvenz unausweichlich sei. Zuvor hatten die Behörden Bankkonten beschlagnahmt, was es dem Unternehmen unmöglich macht, Mitarbeiter und Zulieferer zu bezahlen. Russland hat den Zugriff auf Twitter wie auch Facebook und Instagram eingeschränkt. Google wie auch die Video-Plattform YouTube sind bisher grösstenteils weiterhin verfügbar.

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09:55

Eine deutliche Mehrheit der Deutschen befürwortet einen EU-Kandidatenstatus für die Ukraine. Laut ZDF-Politbarometer sind 60 Prozent dafür. 31 Prozent sind dagegen. Knapp zwei Drittel der Befragten glauben nicht, dass die Ukraine mit Hilfe der vom Westen gelieferten Waffen den Krieg gegen Russland gewinnen kann, das am 24. Februar in das Land einmarschiert war. Von einem Sieg der Ukraine gehen 26 Prozent aus. Nur 33 Prozent befürworten, dass die Bundesregierung mehr für die Ukraine tun sollte, zufrieden mit dem Kurs der Regierung sind allerdings nur 43 Prozent.

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09:35

Die russischen Truppen in der Ukraine haben nach Einschätzung britischer Geheimdienst-Experten ihre Bemühungen fortgesetzt, den Ring um die Stadt Sjewjerodonezk von Süden zu schliessen. "In den vergangenen 24 Stunden haben russische Kräfte wahrscheinlich weiterhin versucht, auf der Popasna-Achse die Oberhand zu bekommen, von der sie den Kessel von Sjewjerodonezk vom Süden her einkreisen wollen", hiess es in dem täglichen Update zum Ukraine-Krieg auf der Webseite des britischen Verteidigungsministeriums am Freitagmorgen.

Trotz Umfragen, die nahelegten, dass die Mehrheit der Russen den Krieg in der Ukraine unterstützt, gebe es "Elemente" in der russischen Bevölkerung, die aktiv und passiv ihre Opposition zum Ausdruck brächten, so die britischen Experten weiter. Eine aus Russen rekrutierte Einheit namens Freiheit-für-Russland-Legion nehme beinahe sicher an Kampfhandlungen auf Seiten der ukrainischen Streitkräfte teil.

Die Skepsis an dem Krieg sei besonders gross in Kreisen der Wirtschaftselite und der Oligarchen. So legten Ausreiseanträge nahe, dass 15 000 Dollar-Millionäre versuchten, Russland zu verlassen, hiess es in dem Geheimdienst-Update.

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08:50

Die ukrainischen Truppen im Osten des Landes liegen nach Angaben ihrer Führung weiter unter schwerem russischen Feuer mit Artillerie und Mehrfachraketenwerfern. Der Generalstab nannte am Donnerstagabend vor allem die seit Tagen umkämpften Städte Sjewjerodonezk und Lyssytschansk und deren Umgebung. An zwei anderen Stellen der Front sei es dagegen gelungen, ein Vorrücken des Feindes abzuwehren.

Die Angaben waren zunächst nicht überprüfbar. Im Gebiet Charkiw hinderten russische Truppen mit Artilleriefeuer die Ukrainer daran, dichter auf die Grenze zwischen beiden Ländern vorzurücken, hiess es. An Frontabschnitten bei der Stadt Donezk und bei Saporischschja gebe es russische Entlastungsangriffe, um ukrainische Truppen zu binden.

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07:45

Trotz beispielloser westlicher Sanktionen gegen Russland sieht Kremlchef Wladimir Putin die Rohstoffgrossmacht auf einem Erfolgskurs. Die 20er Jahre sollten zu einer Zeit der "Festigung der wirtschaftlichen Souveränität für Russland" werden, schrieb Putin in einem Grusswort an die Teilnehmer des 25. St. Petersburger Internationalen Wirtschaftsforum. An diesem Freitag will der russische Präsident dort erklären, wie es angesichts der Sanktionen, die der Westen wegen des russischen Angriffskrieges in der Ukraine verhängt hat, weitergehen soll.

"Das Jubiläumstreffen läuft in einer nicht einfachen Zeit für die Weltgemeinschaft", meinte Putin. Der Westen sieht den 69-Jährigen verantwortlich für zahlreiche Krisen sowie die hohen Preise für Energie und Lebensmittel.

Der Kremlchef wies das zurück: "Jahrelange Fehler der westlichen Staaten in der Wirtschaftspolitik und die unrechtmässigen Sanktionen haben zu einer Welle der globalen Inflation geführt, zur Zerstörung gewohnter Liefer- und Produktionsketten und zu einem starken Anstieg der Armut und zum Defizit bei Lebensmitteln."

Den vollständigen Bericht finden Sie hier.

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07:15

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sprachen sich dagegen am Donnerstag in Kiew dafür aus, dass die Ukraine EU-Beitrittskandidat wird. Deutschland und Frankreich argumentieren, dass der Kandidatenstatus die Aufnahmeentscheidung nicht vorwegnimmt und auch nicht mit einem Zeitrahmen verbunden ist. So ist die Türkei beispielsweise schon seit 1999 Beitrittskandidat.

Scholz sagte am Donnerstagabend im ZDF-"heute journal", der Weg der Ukraine in die EU sei "ein sehr voraussetzungsvoller", der auch "sehr lange Zeit" in Anspruch nehmen könne. Der Status als Beitrittskandidat bedeute aber, dass die Hoffnung auf dem Weg nach Europa für die Menschen der Ukraine konkret werde. Zum Zeithorizont sagte der SPD-Politiker, das könne niemand seriös beantworten. "Aber es lohnt sich, das ist doch die Botschaft."

Als Voraussetzungen für einen EU-Beitritt nannte der Kanzler in ZDF und ARD Fortschritte etwa bei der Rechtsstaatlichkeit und der Korruptionsbekämpfung. Scholz und Macron waren am Donnerstag mit Italiens Ministerpräsidenten Mario Draghi und dem rumänischen Präsidenten Klaus Iohannis nach Kiew gereist

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05:00

Kanada sucht gemeinsam mit Deutschland nach einer Lösung für eine dort gewartete Turbine vom Siemens Energy Konzern für die Nord Stream 1 Pipeline. "Die kanadische Regierung befindet sich in aktiven Gesprächen mit Deutschland über die fraglichen Turbinen, und wir arbeiten an einer Lösung", sagt ein Sprecher des kanadischen Ministers für Naturressourcen in einer Erklärung. Der Elektrotechnik-Konzern Siemens Energy kann in Kanada überholte Gasturbinen derzeit wegen der Russland-Sanktionen nicht an die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 liefern. Der russische Gazprom-Konzern hatte zuvor erklärt, Verzögerungen bei der Reparatur von Gas-Kompressoren durch Siemens beschränkten derzeit die Kapazität der Ostsee-Pipeline.

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01:00

Der russische Lkw-Bauer Kamaz räumt nach den westlichen Sanktionen Schwierigkeiten bei Zahlungen mit seinen Kunden ein. Die Exporte dürften auf dem Niveau des Vorjahres stagnieren oder leicht zurückgehen, sagt Kamaz-Chef Sergej Kogogin. Die ausländischen Kunden seien zögerlich oder weigerten sich, Zahlungen an das russische Unternehmen zu leisten. Ursprünglich wollte Kamaz dieses Jahr rund 5000 Lkw ins Ausland verkaufen. Man habe das Ziel aber auf 4000 bis 5000 zurückgeschraubt. "Wir haben nicht unsere Kundenbasis verloren", fügt Kogogin hinzu. Die Partner hätten Schwierigkeiten zu verstehen, wie sie die Firma bezahlen könnten. Das Unternehmen habe das selbe Problem. Ausserdem mache der stärkere Rubel der Firma zu schaffen.

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23:30

Der deutsche Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck spricht von einer ernsten Lage angesichts der russischen Drosselung der Erdgaslieferungen. Die Situation sei eine Kraftprobe zwischen den westlichen Alliierten und Präsident Wladimir Putin, sagt Habeck der ARD laut redaktioneller Fassung. Allerdings seien die Gasspeicher zu 56 Prozent gefüllt. "Das ist überdurchschnittlich gut." Trotzdem: "Wir können nicht mit 56 Prozent in den Winter gehen. Da müssen die voll sein. Sonst sind wir wirklich offen."

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22:45

Nach dem Besuch von Kanzler Olaf Scholz in Kiew fordert der ukrainische Aussenminister Dmytro Kuleba das Zugesagte umzusetzen. In den kommenden Wochen werde man erleben, "wie stark sich Deutschland tatsächlich engagiert", sagt er der ARD laut redaktioneller Fassung. Auf die Frage, ob das Vertrauen zwischen Deutschland und der Ukraine wiederhergestellt sei, sagt Kuleba demnach, den "Worten, die uns heute entgegenschlugen, müssen Taten folgen. Wir hoffen, dass das auch passiert."

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21:15

Kanzler Olaf Scholz hat Vermutungen zurückgewiesen, westliche Staaten könnten die ukrainischen Führung zu einem Friedensschluss mit Russland drängen. Die westlichen Sanktionen gegen Russland würden nicht aufgehoben, bevor es nicht zu einer fairen Vereinbarung Russlands mit der Ukraine komme, sagt Scholz in der ARD. Nur die Ukraine selbst könne entscheiden, was aus ihrer Sicht fair sei. "Das wird niemand in Europa ihnen vorschreiben können und wollen", fügt Scholz hinzu.

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21:00

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat einem Insider zufolge den Rüstungskonzern Nexter aufgefordert, die Produktion von Geschützen anzukurbeln. Macron habe vor seinem Besuch in Kiew das Unternehmen gebeten, die Weichen zu stellen für eine Produktion von "Caesar"–Geschützen im "Kriegsmodus", wie eine Person aus dem Umfeld des Verteidigungsministeriums sagt. Diese sollten für die französische Armee gebaut worden. Macron sagte der Ukraine in Kiew zu, sechs weitere der Waffensysteme aus französischen Beständen zu übergeben zusätzlich zu zwölf bereits gelieferten. Die französische Armee verfügt insgesamt über weniger als 80 der Artillerie–Waffen.

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20:30

Die europäische Energieversorgung wird nicht durch verringerte Gaslieferungen aus Russland gefährdet, erklärt ein Sprecher der EU-Kommission. "Fussend auf unserem Austausch mit den nationalen Behörden heute Morgen über die Koordinierungsgruppe Gas gibt es keine Anzeichen für ein unmittelbares Risiko für die Versorgungssicherheit", sagt der Sprecher. Die EU-Kommission und die nationalen Behörden der Länder beobachteten die Situation genau.

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20:00

Der private US-Satellitenbetreiber Maxar teilt mit, Schiffe unter russischer Flagge hätten in den vergangenen Monaten Getreide aus der vergangenen Ernte-Saison nach Syrien transportiert. Die Ukraine wirft Russland vor, das Getreide in den eroberten Gebieten zu klauen.

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19:30

Russlands Präsident Wladimir Putin weist die Regierung an, neue Möglichkeiten zur Unterstützung der einheimischen Autoindustrie auszuarbeiten. Dabei solle trotz der wirtschaftlichen Schwierigkeiten im Land die Nachfrage angekurbelt werden, sagt Putin während eines Treffens mit Regierungsvertretern, das im staatlichen Fernsehen übertragen wird. Nach Daten der Association of European Businesses (AEB) ist der Autoabsatz in Russland im Mai um 83,5 Prozent eingebrochen.

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(cash/Reuters/AWP/Bloomberg)