Wie Swissgrid am Montag mitteilte, wurden in den letzten zwei Jahren Höchstspannungsleitungen zwischen Pradella im Unterengadin und La Punt Chamues-ch im Oberengadin ausgebaut. Seit dem 11. November fliesst nun Strom durch die 50 Kilometer langen neuen Leitungen.

Die Strommasten der Leitung Pradella - La Punt waren bislang nur auf einer Seite mit einem 380-Kilovolt-Stromsystem belegt. Neu tragen sie auf beiden Seiten ein solches 380-Kilovolt-System.

"Damit wird die Transportkapazität deutlich vergrössert, was die Versorgungssicherheit sowohl des Kantons Graubünden als auch der ganzen Schweiz stärkt", schrieb Swissgrid in der Mitteilung. Der Abtransport von Energie aus Engadiner Wasserkraft werde durch den Ausbau deutlich verbessert.

Das Projekt ist laut Swissgrid aber auch international von Bedeutung. Die Leitung ist ein zentrales Bindeglied für den Stromaustausch zwischen Österreich, Italien und der Schweiz.

90 hohe Strommasten ersetzt

Beim Ausbau wurden mehr als 90 von 127 Höchstspannungsmasten mit einer Höhe von 50 bis 80 Metern ersetzt. Als Ersatzmassnahme des Ausbaus unterstützte Swissgrid die Engadiner Kraftwerke beim Ersatz einer 60-Kilovolt-Freileitung zwischen Pradella und Bever durch ein 110-Kilovolt-Erdkabel. Die Landschaft sei dadurch von 1100 Masten befreit worden, hiess es in der Mitteilung.

Die Kosten für den Ausbau der Stromverbindung mitsamt den Ersatzmassnahmen wurden von Swissgrid beim Projektstart auf total 75 Millionen Franken veranschlagt. Aktuellere Angaben zu den Kosten machte Swissgrid vorerst nicht.

Swissgrid ist die nationale Netzgesellschaft und verantwortet als Eigentümerin den sicheren und diskriminierungsfreien Betrieb des Schweizer Höchstspannungsnetzes. Die Gesellschaft ist auch für den umweltverträglichen und effizienten Unterhalt, die Erneuerung und den Ausbau des Höchstspannungsnetzes zuständig.

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(AWP)