Nähere Angaben zum Zeithorizont für die Lieferung machte Siemens Energy nicht. Das fragliche Gerät ist eine sogenannte aeroderivative Gasturbine. Diese können angesichts ihrer geringeren Grösse - wenn notwendig - auch per Flugzeug transportiert werden.

Der russische Energiekonzern Gazprom hatte Mitte Juni seine Gaslieferungen nach Deutschland durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 reduziert und auf Verzögerungen bei der Reparatur von Gasverdichtern verwiesen. Der Energietechnikkonzern Siemens Energy hatte daraufhin mitgeteilt, dass eine in Kanada überholte Gasturbine aufgrund der Russland-Sanktionen derzeit nicht aus Montréal zurückgeliefert werden könne. Am Samstag kam nun vom für Bodenschätze zuständige kanadischen Minister Jonathan Wilkinson die Ankündigung, dass es eine "eine zeitlich begrenzte und widerrufbare Erlaubnis" geben werde, die Turbine nach Deutschland zu schicken.

Russland hatte am Freitag angekündigt, im Fall einer Rückkehr seiner reparierten Gasturbine aus Kanada die Energielieferungen durch die gedrosselte Ostseepipeline Nord Stream 1 wieder hochfahren zu wollen. Der Präsident der Bundesnetzagentur Klaus Müller sprach am Montag im ZDF Morgenmagazin allerdings von unterschiedlichen Signalen aus Moskau zu künftigen Gas-Lieferungen durch die Pipeline.

Aktuell ist Nord Stream 1 für Wartungsarbeiten abgeschaltet. Diese sind laut Betreibergesellschaft bis zum 21. Juli angesetzt./ruc/DP/mis

(AWP)