Landwirtschaftlich geprägte Landschaften des Mittellands wurden bei der Wiederbefragung 2022 gar als weniger geeignet beurteilt als noch 2018, hiess es in einer Mitteilung der Eidgenössischen Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL) vom Donnerstag. Für Standorte in Bergregionen, die schon über touristische Infrastruktur verfügen, sei die Akzeptanz für Photovoltaik-Anlagen aber massiv gestiegen.

Die Befragung macht nach Ansicht der Forschenden deutlich, wo Grossanlagen für Alternativenergien Chancen haben und wo nicht. "Bei Projekten in unberührten Berggebieten ist nicht nur mit dem Widerstand seitens des Natur- und Landschaftsschutzes zu rechnen, sondern von grossen Teilen der Bevölkerung", liess sich der Projektleiter Marcel Hunziker, Leiter der Forschungsgruppe Sozialwissenschaftliche Landschaftsforschung der WSL, in der Mitteilung zitieren.

Auch Menschen, die sich von der Erhöhung der Energiepreise existentiell bedroht fühlten und Menschen, die für den Ausbau erneuerbarer Energien sind, lehnen Energieanlagen in unberührten Alpenlandschaften ab.

Jura und Voralpen

Anders sei dies in Regionen wie dem Jura oder den Voralpen. Je stärker Personen die Meinung vertreten, dass Schweizer Landschaften mit erneuerbaren Energieanlagen versehen werden um Umweltprobleme abzuwenden, desto eher sind sie bereit, die Energieproduktion auch im Jura oder den Voralpen zu akzeptieren.

Für die Studie beurteilten über tausend Personen Bilder von typischen Schweizer Landschaften mit Darstellungen von Windrädern, Photovoltaikanlagen oder Hochspannungsleitungen. Bereits nach der Annahme der Energiestrategie 2050 im Frühjahr 2018 hatte die Forschungsgruppe die gleiche repräsentative gesamtschweizerische Befragung durchgeführt.

(AWP)