Als "Beweis" für Russlands Unempfänglichkeit gegen Sanktionen führte er den Rückgang der offiziellen Inflation von 17,8 auf 13,7 Prozent an. Auch das Bruttoinlandsprodukt werde zum Jahresende weniger stark fallen als zunächst befürchtet, schrieb er. Tatsächlich haben Wirtschaftsexperten die Prognosen für das laufende Jahr verbessert. Allerdings sagen die meisten von ihnen Russland eine lang anhaltende Rezession voraus.
Der Westen habe erkennen müssen, dass er sich mit seinen Sanktionen selbst geschadet habe. Die starken Teuerungen trieben die Menschen dort auf die Strasse. "Ein typischer Schuss in den eigenen Hintern", kommentierte der 57-Jährige. Zugleich habe die Sanktionspolitik negative Folgen für die gesamte Weltwirtschaft und treffe viele Unschuldige.
Er wolle aber nicht mehr an die Vernunft des Westens appellieren. Den Feind müsse man "dazu zwingen, um Gnade zu flehen in einer verlorenen Wirtschaftsschlacht. Und sie mit der völligen und bedingungslosen Kapitulation (des Westens) beenden", schrieb Medwedew. Der einst als liberaler Hoffnungsträger an die Macht gekommene Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin versucht sich seit Kriegsbeginn als Hardliner gegen den Westen zu profilieren./bal/DP/he
(AWP)