Die Demonstration stehe im Zusammenhang mit dem geräumten Koch-Areal, schrieb die Stadtpolizei Zürich am Sonntag in einem Communiqué. Zuvor sei in "einschlägigen Foren" dazu aufgerufen worden, sich um 18 Uhr beim Landesmuseum zu versammeln.

In der Folge habe sich ein Demonstrationszug mit grossem Gewaltpotenzial entwickelt. Auf der ganzen Strecke via Zollstrasse bis in die Langstrasse und Richtung Kreis 4 seien zahlreiche Sprayereien verübt worden, schrieb die Polizei weiter.

Vermummte Teilnehmer bewarfen ein vorausfahrendes Begleitfahrzeug der Polizei mehrfach mit Steinen. Nachdem dieses davongefahren war, richteten die Demonstranten den Grossteil der Sachschäden an, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Samstag feststellte.

Besonders Neubauten hatten sie im Visier. Mehrere Gebäude wurden mit Steinen eingedeckt. Bei Firmen wie KPMG, einer Autogarage oder einer ZKB-Filiale gingen Demonstranten mit Hämmern gegen Scheiben und Läden vor. Auch Billettautomaten der VBZ waren mehrfach Ziel der Attacken.

Die Höhe der Sachschäden könne noch nicht beziffert werden, schrieb die Polizei am Sonntag.

Räumung des Koch-Areals nach zehn Jahren

Auf Transparenten war "Wohnruum für all suscht gits Krawall", "Miethaie enteignen" und "Hüser bsetze, Bonze schletze" zu lesen. Fahnen der Revolutionären Jugend Zürich waren ebenso zu sehen wie Hammer und Sichel. Für die Demonstration unter dem Motto "Das wird heiter - wir kochen weiter" war bei der Stadtpolizei Zürich kein Bewilligungsgesuch eingegangen.

Die Demo wenige Tage nach der Räumung des Koch-Areals statt. Die Grossbesetzung auf dem Koch-Areal hat zehn Jahre gedauert. Nach Angaben der Besetzerszene lebten bis zu 150 Personen dort. Ein Teil davon hat die Hardturmbrache in Beschlag genommen, auf der ein Fussballstadion geplant ist.

(AWP)