Ein Jahr, nachdem der Uno-Ausschuss für die Rechte des Kindes die Empfehlungen an die Schweiz angenommen habe, gebe es immer noch viele Bereiche, in denen keine konkreten Fortschritte zu verzeichnen seien, heisst es in einer Mitteilung vom Sonntag.
Es sei höchste Zeit, dass Bund und Kantone ihre Anstrengungen verstärkten, stellte Valentina Darbellay, Präsidentin des Netzwerks Kinderrechte Schweiz, fest. Es sei wichtig, dass die vor Ort tätigen Organisationen sowie die Kinder und Jugendlichen selbst in die Erarbeitung der Massnahmen einbezogen würden.
Kantonale Unterschiede
Viele der Herausforderungen im Zusammenhang mit den Kinderrechten fallen in den Zuständigkeitsbereich der Kantone. Bisher hänge es deshalb vom Wohnkanton ab, in welchem Umfang Kinder und Jugendliche ihre Rechte wahrnehmen könnten und welche Leistungen sie im Bereich der Kinder- und Jugendförderung, des Kindes- und Jugendschutzes und der Partizipation von Kindern und Jugendlichen in Anspruch nehmen könnten. Diese Ungleichbehandlung sei stossend. Die Schweiz brauche deshalb eine nationale Kinderrechtspolitik und -strategie.
Anlässlich des Tages der Kinderrechte vom Sonntag listet das Netzwerk Kinderrechte Schweiz Forderungen in zehn Bereichen auf, in denen sich die Schweiz verbessern muss. Neben einer nationalen Kinderrechtspolitik empfiehlt die Organisation unter anderem, sich auf Herausforderungen wie Armut und Schutz vor Gewalt zu konzentrieren und fehlende Daten über die Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen in der Schweiz zusammenzutragen. Es gebe noch erhebliche Lücken, etwa in den Bereichen Schutz, Gesundheit, Unterbringung und Betreuung im Asylbereich oder Cyberkriminalität.
(AWP)