Sommaruga habe Rücksicht genommen auf jene, die im Leben weniger Glück hätten, sagte Candinas am Mittwoch in seiner viersprachigen Rede vor der Vereinigten Bundesversammlung. Sie habe damit den Verfassungsgrundsatz in die Tat umgesetzt, wonach sich die Stärke eines Volkes am Wohl der Schwächsten messe.

"Sie haben die Prinzipien der Kollegialität und der Konkordanz verkörpert", wandte sich der Nationalratspräsident an die abtretende Bundesrätin. Sommarugas Bereitschaft zum Dialog habe es ihr erlaubt, in ihren zwölf Amtsjahren in teils schwierigen Verhandlungen Kompromisse zu finden und auch heikle Dossiers voranzubringen.

Besonders hob Candinas die Rolle Sommarugas ersten Jahr der Corona-Pandemie hervor. Als damalige Bundespräsidentin habe sie mit ihrer ruhigen, besonnenen Art die Bevölkerung weit über die Parteigrenzen hinweg auch für einschneidende Massnahmen gewinnen können: "Ihre Fähigkeit, im Moment der Unsicherheit Brücken zu bauen, Dialoge auf Augenhöhe zu führen und mitzufühlen, war bemerkenswert."

Als weitere Meilensteine von Sommarugas Amtszeit nannte der Nationalratspräsident die Asylreform sowie ihren Einsatz für den Service public, eine gute Infrastruktur für alle und die Versorgungssicherheit im Energiebereich.

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(AWP)