"Sind wir länger nicht dabei, schadet das sowohl der Wissenschaft als auch der Wirtschaft", sagte der ehemalige Präsident der wissenschaftlichen Covid-Taskforce im Interview mit der "Schweiz am Wochenende". Mit über 90 Milliarden Euro sei Horizon das grösste Forschungsprogramm der Welt.
"Davon haben Schweizer Firmen stark profitiert - jetzt geht das in wesentlichen Bereichen nicht mehr", so Egger. "Wenn die Schweiz für junge, begabte Menschen nicht mehr attraktiv ist, verschärft das über kurz oder lang den Fachkräftemangel." Das spüren auch die Hochschulen: Egger weiss etwa von einem Mathematiker, der in die USA anstatt an die ETH in Zürich gegangen ist.
Jahre bis Rückstand aufgeholt ist
Nach dem Ja zur Masseneinwanderung 2014 sei die Schweiz zudem schon einmal von Horizon ausgeschlossen gewesen. "Die Zahl der Projekte mit Schweizer Leitung fiel damals von mehreren hundert praktisch auf null", sagte Egger. Es habe nach der erneuten Assoziierung Jahre gedauert, diesen Rückstand wieder aufzuholen. Zurzeit sie die Schweiz ausgeschlossen von den wichtigsten Teilen der Weltraum- und Quantenforschung.
Egger begrüsst zwar die Schweizer Übergangsmassnahmen bis zu einer allfälligen neuen Assoziierung. "Doch es ist halt so: Der Wettbewerb findet jetzt im Inland statt und nicht auf europäischer Ebene mit den Besten." Es gingen Einfluss und internationaler Status verloren. "Das europäische Rahmenprogramm sowie die Zusammenarbeit mit unseren Nachbarländern kann man nicht ersetzen."
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(AWP)