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Den Börsenticker vom Freitag, den 22. April, finden Sie hier.

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18:20

Der Schweizer Aktienmarkt hat am Donnerstag etwas tiefer geschlossen, belastet von Abgaben in den grosskapitalisierten Papieren des Pharmakonzerns Roche. Die Stimmung im Handel war aber laut Teilnehmern grundsätzlich gut, gestützt von einer soliden Bilanzsaison und den Hoffnungen auf ein Nachlassen des Inflationsdrucks. Trotz einer Rekordinflation in der Eurozone von 7,4 Prozent setzten die Börsen darauf, dass sich die Teuerung ihrem Spitzenwert nähert.

Zumeist positive Ausblicke der Unternehmen trieben am Berichtstag viele zyklische Werte an. Gleichzeitig setzten die Marktteilnehmer einmal mehr auf Verhandlungen im Ukrainekrieg. Etwas enttäuschende US-Konjunkturdaten trübten die Stimmung am Aktienmarkt nicht. Im Gegenteil: Der Rückgang im Philadelphia-Fed-Index nährte die Hoffnung, dass die kommenden US-Zinserhöhungen doch nicht so stark ausfallen werden erwartet.

Der Swiss Market Index (SMI) schloss am Ende 0,07 Prozent tiefer auf 12'301,33 Punkten. Der SLI, in dem sind die 30 wichtigsten Aktien enthalten und die Schwergewichte gekappt, legte um 0,21 Prozent zu auf 1923,72 und der breite SPI um 0,10 Prozent auf 15'812,67 Punkte. Bei den 30 Blue Chips kamen auf 20 Gewinner 10 Verlierer.

Spielverderber der Börsenparty waren die erneut im Ausverkauf stehenden Roche-Bons, die sich bis zum Schlussgong um 2,1 Prozent verbilligten. Sie alleine liessen den SMI um fast 50 Punkte sinken. Eine Verkaufsempfehlung der UBS setzt den Titeln seit Dienstag arg zu.

Novartis (-0,1%) lagen ebenfalls deutlich hinter dem Gesamtmarkt. Auch andere defensive Aktien und solche aus dem Gesundheitssektor wie Lonza (-1,2%), Swisscom (-1,2%) und Sonova (-1,7%) hatten einen schweren Stand.

Star des Tages waren auf der anderen Seite ABB mit einem Kursplus von 4,9 Prozent. Der Industriekonzern profitierte im ersten Quartal von einer anhaltend hohen Nachfrage aus den verschiedensten Industriesegmenten. Analysten lobten besonders den starken Auftragseingang und die operative Marge. Händlern zufolge wurden einige Marktteilnehmer von der starken Margenentwicklung auf dem falschen Fuss erwischt.

Vor den Quartalszahlen am Freitag waren auch die beiden Zykliker Holcim (+2,4%) und Schindler (+1,7%) gesucht. Mit Adecco (+1,8%) und Geberit (+1,4%) standen zwei weitere konjunktursensitive Werte auf den Kaufzetteln.

Technologiewerte gelten als besonders zinssensitiv. In dem Folge deckten sich Anleger mit AMS Osram (+2,8%), Logitech (+1,5%) und VAT (+1,6%) ein.

Die Zahlen von Nestlé wurden mit einem Kursplus von 0,7 Prozent honoriert. Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern ist von Januar bis März 2022 erneut stark gewachsen und hat damit die Finanzwelt überrascht. Einen zwischenzeitlichen Kurstaucher - CEO Marc Schneider hatte die Margenvorgaben an einem Conference Call als "herausfordernd" bezeichnet - konnten Analysten nicht nachvollziehen.

Uneinheitlich tendierte die Finanzbranche: Während Swiss Re (+0,7%) und Swiss Life (+0,2%) zulegten, gingt es mit den Bankaktien Credit Suisse (-0,5%), UBS (-0,7%) und Julius Bär (-0,7%) abwärts. Nach der Gewinnwarnung vom Vortag droht der CS laut Medienberichten bereits wieder neues Ungemach. So soll das Pensionskassengeschäft der Grossbank in den USA in Gefahr sei. Aktuell prüften die Behörden, ob das Institut in den USA weiter in dem Sektor tätig sein darf.

In den hinteren Reihen waren Lalique (+4,7%), Phoenix Mecano (+3,9%) sowie Comet (+1,7%) nach Angaben zum bisherigen Geschäftsverlauf gefragt.

Oerlikon kletterten um 1,6 Prozent. Händlern zufolge war von Spekulationen zu hören, wonach sich der Grossaktionär Viktor Vekselberg von weiteren Teilen seines Pakets trennen könnte. Der Russe Vekselberg ist von Sanktionen der USA betroffen.

Den Kontrapunkt setzten Abgaben in Talenthouse (-14,7%), Achiko (-9,2%) oder Meyer Burger (-5,2%).

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17:35

Der SMI schloss Handelsschluss um 0,07 Prozent tiefer bei 12'301 Punkten. Händler erklärten, gute Firmenergebnisse aus dem In- und Ausland hätten den Markt gestützt. Grössere Kursgewinne seien aber durch Risiken wie den Ukraine-Krieg, die bevorstehenden US-Zinserhöhungen und die Aussicht auf eine nahende Kehrtwende der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank verhindert worden.

Spitzenreiter unter den Schweizer Standardwerten waren ABB. Die Aktien zogen um 4,92 Prozent an, nachdem der Elektrotechnikkonzern den Auftragseingang im ersten Quartal um 28 Prozent gesteigert und die operative Marge verbessert hatte. Der Zementkonzern Holcim, der den Zwischenbericht am Freitag vorlegt, verteuerte sich um 2,37 Prozent. Nestle zogen nach der Veröffentlichung eines überraschend starken Umsatzwachstums ein Prozent an.

Die Titel von anderen Firmen mit einem weniger schwankungsanfälligen Geschäft gehörten dagegen zu den Verlierern. Der Pharmakonzern Roche gab 2,14 Prozent. Abwärts ging es auch für den Arznei-Auftragsfertiger Lonza und den Telekom-Konzern Swisscom.

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17:01

Der Ausstieg eines Grossaktionärs versetzt Netflix einen weiteren Schlag. Die Aktien der Online-Videothek fallen um 4,4 Prozent, nachdem sie am Mittwoch wegen eines überraschenden Kundenschwunds 35 Prozent eingebrochen waren. Pershing Square, der Hedgefonds des Milliardärs William Ackman, stiess den Angaben zufolge seine 3,1 Millionen Netflix-Papiere ab und nahm dabei einen Verlust von 400 Millionen Dollar in Kauf.

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16:40

Enttäuschende Quartalsergebnisse schicken Xerox auf Talfahrt. Die Aktien des Fotokopierer- und Drucker-Herstellers steuern mit einem Minus von fast 20 Prozent auf den grössten Tagesverlust seit mehr als 21 Jahren zu. Die Erlöse schrumpften den Angaben zufolge auf 1,67 Milliarden Dollar. Gleichzeitig rutschte das Unternehmen in die roten Zahlen. Xerox leidet unter dem Trend zur Digitalisierung, der sich mit der Pandemie beschleunigt habe, kommentiert Analyst Malik Ahmed Khan vom Research-Haus Morningstar. Daher beurteile er die langfristigen Geschäftsaussichten pessimistisch.

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16:15

Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 stiegen zur Eröffnung am Donnerstag um bis zu 1,6 Prozent. Dies sei aber nur eine Momentaufnahme, sagte Scott Brown, Chefökonom des Vermögensberaters Raymond James. Unter dem Strich verlaufe die Bilanzsaison bislang gemischt, wie die enttäuschenden Zahlen des Streamingdiensts Netflix zeigten. Ein weiterer Risikofaktor seien die steigenden Zinsen, die die Anleger im Auge behielten.

Dank eines Quartalsergebnisses über Markterwartungen legten die Aktien von Tesla gut zehn Prozent auf 1082 Dollar zu. Der Elektroautobauer meistere alle Schwierigkeiten mit Bravour, lobte Analyst Craig Irwin von der Investmentbank Roth. "Nichtsdestotrotz: Die Aktie ist angesichts der sich rasch nähernden ernsthaften Konkurrenz unerhört überbewertet. Tesla mag heute der Branchen-King sein, künftige Kursverluste sind aber nur eine Frage der Zeit."

Die Titel von United Airline hoben ebenfalls ab und stiegen um 9,4 Prozent. Die Fluggesellschaft stellte für das laufende Quartal einen Rekordumsatz und einen Gewinn in Aussicht. Analysten hatten bislang einen Verlust von 0,21 Dollar je Aktie erwartet. Die Branche stehe nach den Pandemie-bedingten Einbussen in den vergangenen Jahren am Wendepunkt, sagte United-Chef Scott Kirby. Bei anderem Airlines stiegen Investoren ebenfalls ein. Delta und American gewannen bis zu 8,4 Prozent.

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15:35

Der Dow Jones legt 0,94 Prozent auf 35'490 Punkte zu. Der Nasdaq gewinnt 1,71 Prozent auf 13'683 Zähler. Der S&P 500 liegt 1,16 Prozent höher bei 4511 Punkten.

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14:50

Eine Stunde vor Handelsbeginn taxierte der Broker IG den Dow Jones Industrial rund 0,7 Prozent im Plus auf 35'397 Punkte. Den Nasdaq 100 erwartet IG gut 1,2 Prozent höher bei 14 173 Punkten. Zur Wochenmitte hatten die beiden Börsenbarometer noch eine sehr unterschiedliche Entwicklung gezeigt: Während der Leitindex am Ende zumindest einen Teil seiner Gewinne behaupten konnte, war es für den technologielastigen Auswahlindex im Sog enttäuschender Netflix-Zahlen deutlich bergab gegangen.

Die Wachstumszahlen von Tesla stellten die Quartalsberichte anderer Unternehmen in den Schatten, schrieb Analyst Stephen Innes vom Vermögensverwalter SPI Asset Management. Er fand dies um so bemerkenswerter, als die Geschäftszahlen bislang die Erwartungen weitgehend übertroffen hätten. Auch die Anleger zeigten sich euphorisiert: Vorbörslich verteuerten sich die zur Wochenmitte noch schwachen Aktien um gut acht Prozent.

Mit rund neun Prozent noch stärker bergauf ging es für die Papiere von American Airlines. Die Fluggesellschaft stellte dank guter Buchungsaussichten für das laufende Quartal eine Rückkehr in die Gewinnzonen in Aussicht.

Die Konkurrentin United Airlines konnte am Markt ebenfalls überzeugen, wie das vorbörsliche Kursplus von knapp acht Prozent zeigte. Ungeachtet tiefroter Zahlen zum Jahresstart rechnet United zum Sommer hin mit einer starken Erholung des Geschäfts. Die Nachfrage boome so stark, dass im laufenden Quartal nicht nur eine Rückkehr in die Gewinnzone, sondern sogar Rekordumsätze zu erwarten seien.

Bei AT&T reichte es immerhin für einen Kursanstieg um 1,3 Prozent, nachdem der Telekomkonzern im ersten Quartal deutlich mehr Neukunden für sich gewonnen hatte als von Analysten erwartet. Der Chemiekonzerns Dow meldete für das abgelaufene Quartal trotz gestiegener Energiepreise einen Umsatz- und Gewinnsprung. Bei den Anlegern kam das gut an: Die Aktien stiegen vorbörslich um über zwei Prozent.

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14:35

"Kurzfristig sind die Inflationsrisiken nach oben gerichtet", sagt EZB-Präsidentin Christine Lagarde in einer Erklärung vom IWF-Frühjahrstreffen in Washington. "Mittelfristig könnten Risiken für den Inflationsausblick entstehen, wenn die Löhne stärker als erwartet steigen, die längerfristigen Inflationserwartungen über das Ziel hinausgehen oder sich die Angebotsbedingungen dauerhaft verschlechtern."

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13:35

Die Aktie von ABB liegt inzwischen um 6,2 Prozent im Plus. Auch Nestlé legt in einem stärken Markt (SMI +0,8 Prozent) zu, und zwar um 1,5 Prozent. Beide Konzerne haben Zahlen vorgelegt, die von Analysten positiv aufgenommen wurden. 

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13:05

Spekulationen auf einen Wahlsieg von Emmanuel Macron bei der Stichwahl um die Präsidentschaft treiben den Pariser Leitindex nach oben. Der Cac40 legt in der Spitze um 1,8 Prozent zu.

Nach dem Fernsehduell mit seiner Rivalin Marine Le Pen geht er laut einer Umfrage des Senders BFM als Favorit in die Stichwahl am Sonntag. "Auf dem Parkett gehen alle fest von einer zweiten Präsidentschaft von Emmanuel Macron aus", sagt Thomas Altmann von QC Partners. "Ein Sieg von Marine Le Pen wäre für die Börsen eine negative Überraschung mit wohl deutlich negativen Kursausschlägen." Die in den vergangenen Jahren auf eine weniger radikale Linie umgeschwenkte rechte Immigrationsgegnerin zog zwar nicht mehr mit der Forderung nach einem Ausstieg aus der Euro-Zone in den Wahlkampf. Die EU soll aber nach ihrer Vorstellung durch ein "Europa der Nationen" ersetzt werden.

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11:40

Termingeschäfte auf US-Indices: 

Dow Jones Futures: +0,66 Prozent
S&P 500 Futures: +0,75 Prozent
Nasdaq Futures: +1,04 Prozent

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11:35

Die Schweizer Aktienmarkt zeigt auch am Donnerstag leichte Erholungstendenzen. Der Leitindex SMI hat sich im Verlauf des Vormittags bis auf wenige Punkte an die 12'400-Punkte-Marke vorgearbeitet. Unterstützung liefert die laufende Berichtssaison, die laut Händlern den Fokus der Investoren etwas von den sonstigen Belastungsfaktoren - wie Ukraine-Krieg, Inflation und Sorgen um das Wirtschaftswachstum - ablenke. 

Der SMI notiert um 0,5 Prozent bei 12'376 Punkte höher. Die mit Abstand grössten Kursgewinne verzeichnen ABB (+5,3 Prozent) nach Zahlen. Der Industriekonzern hat im ersten Quartal von einer anhaltend hohen Nachfrage aus den verschiedensten Industriesegmenten profitiert. Analysten loben besonders den starken Auftragseingang und die operative Marge. Doch auch die Zuversicht für das bereits laufende zweite Quartal sowie das Gesamtjahr werden am Markt positiv gewertet.

 

 


Die Aussagen von Nestlé werden mit einem Kursplus von 1,3 Prozent honoriert. Der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern ist in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres erneut stark gewachsen und hat damit die Finanzwelt überrascht. Analysten loben unisono die Preissetzungsmacht des Konzerns, durch die das gute Abschneiden mit ermöglicht wurde.

Vor Quartalszahlen am morgigen Freitag sind aktuell auch die beiden Zykliker Holcim (+2,8 Prozent) und Schindler (+2,1 Prozent) verstärkt gesucht. Dabei sind die Analysten bei beiden Konzernen eher zurückhaltend, was die Gewinnentwicklung betrifft. Gleichzeitig dürfte aber zumindest bei Holcim der Umsatz wegen einer Reihe von Übernahmen zweistellig gestiegen sein.

Die beiden Technologie-Werte AMS Osram und Logitech sind mit Kursgewinnen von mindestens 2 Prozent ebenfalls oben auf den Einkaufslisten zu finden.

 

 

 

 


Insgesamt freundlich tendiert auch die Finanzbranche: Dabei legen Swiss Re (+1,3 Prozent) und Zurich (+0,7 Prozent) etwas stärker als der Markt zu. Swiss Life, UBS und Partners Group hinken dem Gesamtmarkt mit Aufschlägen von bestenfalls einem halben Prozent etwas hinterher, während die Aktien der CS zwischen knappen Gewinnen und Verlusten pendeln, nachdem sie am Vortag unter einer Gewinnwarnung gelitten hatten.

Dass der Markt nicht noch stärker im Plus notiert, dürfte vor allem den beiden Pharmaschwergewichten geschuldet sein. Novartis (+0,3 Prozent) legen weniger stark zu als der Markt, während Roche (-1,0 Prozent) ihre jüngste Abwärtsbewegung fortsetzen. Eine Verkaufsempfehlung der UBS vom Dienstag setzt den Titeln seither zu.

 

 

Noch stärker geht es für Straumann (-1,3 Prozent) und Swisscom (-1,0 Prozent) abwärts - ebenfalls Werte, die generell dem weniger konjunktursensiblen defensiven Lager zugeschrieben werden.

In den hinteren Reihen sind Lalique (+5,3 Prozent), Phoenix Mecano (+3,9 Prozent), Comet (+2,1 Prozent) sowie Gurit (+1,3 Prozent) nach Angaben zum bisherigen Geschäftsverlauf gefragt. Das Gegenstück bilden etwa Talenthouse (-8,4 Prozent), One Swiss Bank (-7,7 Prozent) oder auch Varia US Properties (-2,9 Prozent).

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11:00

Der SMI hält sich deutlich auf Erholungskurs. ABB (+5,1 Prozent) baut die Gewinne noch aus. Auch Holcim, Logitech, Geberit, Swiss Re und Nestlé legen zwischen 1,2 und 2,4 Prozent zu. 

Bei den Small und Mid Caps brillieren - vor allem nach Zahlen oder Firmen-News - unter anderen Lalique (+5,3 Prozent), Phoenix Mecano (+3,9 Prozent) oder Gurit (+1,3 Prozent)

 

 

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10:45

Spekulationen auf eine nahende Zinserhöhung im Euro-Raum verleiht der Gemeinschaftswährung Schwung. Der Euro steigt um bis zu 0,6 Prozent auf ein Ein-Wochen-Hoch von 1,0915 Dollar. Der Dollar-Index verliert bis zu 0,4 Prozent auf 99,99 Stellen. Bundesbankchef Joachim Nagel plädierte zuletzt aufgrund der hohen Inflation in Deutschland für eine erste Zinserhöhung im Sommer.

Zum Franken notiert der Euro bei 1,0354 ebenfalls höher.

 

 

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09:50

Der Schweizer Aktienmarkt setzt am Donnerstag seine Erholungstendenz vom Vortag weiter fort. Dabei wird er massgeblich von den Kursgewinnen der schwergewichtigen Nestlé gestützt, die nach starken Zahlen gefragt sind. Doch auch eine leichte Entspannung bei den Renditen der US-Anleihen an der Wall Street erweise sich aktuell als Stimmungsstütze, heisst es im Handel. Am Markt werde dies als mögliches Zeichen gesehen, dass der sogenannte "Inflation Peak" überschritten wurde, die Inflation also ihren Höhepunkt erreicht hat.

Mit der jüngsten Aufwärtsbewegung an den globalen Anleihenmärkten sei denn auch die Volatilität an den Devisen- wie auch an den Aktienmärkten gesunken, kommentiert ein Händler.

Im Fokus des Interesses dürften im Tagesverlauf "Äusserungen der heiligen Dreifaltigkeit der Zentralbanken" stehen - des Fed-Vorsitzenden Jay Powell, der EZB-Präsidentin Christine Lagarde und des Gouverneurs der Bank of England Andrew Bailey, die alle in Washington DC sprechen würden. "Lagardes Kommentare werden genau beobachtet werden, nachdem das lettische EZB-Ratsmitglied Martin Kazaks gestern erklärt hatte, dass eine Zinserhöhung im Juli möglich sei", so ein weiterer Börsianer.

 

 

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09:20

Der Leitindex SMI (+0,5 Prozent auf 15'871 Punkte) knüpft mit einem stärketen Handelsauftakt an die Stabilisierung vom Vortag an. Dies verdankt er vor allem festen Nestlé-Aktien nach starken Zahlen. Die Vorgaben aus Übersee werden unterdessen als gemischt bezeichnet. So schloss an der Wall Street lediglich der Blue-Chip-Index Dow Jones im Plus. Auch in Asien finden die Märkte derzeit keine einheitliche Richtung. Sorge bereite einmal mehr Russland, was die Stimmung belastet, da das Land eine neue Interkontinentalrakete abgefeuert hat, die mehrere Atomsprengköpfe tragen kann.

Ansonsten steht China erneut im Fokus der Anleger, nachdem es die Märkte am Mittwoch mit der unveränderten Beibehaltung der Leitzinsen überrascht hatte, heisst es im Handel. Am heutigen Donnerstag setzte die chinesische Zentralbank jedoch den Mittelkurs des Yuan erneut herab, nachdem sie ihn bereits am Vortag auf den niedrigsten Stand seit November gesenkt hatte. Gleichzeitig sei zu beobachten, dass der bislang gute Start in die Gewinnsaison die Aufmerksamkeit des Marktes (zumindest vorübergehend) von der langen Liste der Sorgen ablenke: Inflation, Krieg in der Ukraine und Covid-19, fasst es ein Händler zusammen.

Besonders stark ziehen ABB (+4,1 Prozent) und Nestlé (+1,5 Prozent) an, nachdem beide Unternehmen über den Geschäftsgang im ersten Quartal berichtet haben. So ist der weltgrösste Nahrungsmittelkonzern Nestlé in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres erneut stark gewachsen und hat damit die Finanzwelt überrascht. Das gelang auch, weil das Unternehmen die Preise kräftig gesteigert hat, ein Punkt, den Analysten in ihren ersten Kommentaren denn auch positiv hervorheben.

Der Industriekonzern ABB wiederum hat im ersten Quartal von einer anhaltend hohen Nachfrage aus den verschiedensten Industriesegmenten profitiert. Der Auftragseingang legte kräftig zu, während die Umsätze von Engpässen in den Lieferketten gebremst wurden. In einem ersten Kommentar monieren die Experten von Jefferies vor allem den freien Cashflow, den sie als schwächer erachten.

In den hinteren Reihen weiss Comet (+2,3 Prozent) zu gefallen. Das Industrieunternehmen hat erstmals Quartalszahlen vorgelegt, die einen guten Start ins Geschäftsjahr belegen.

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09:05

Der SMI startet rund ein halbes Prozent höher und notiert nach Börsenstart bei 12'372 Punkten. 

ABB und Nestlé werden für gute Zahlen belohnt. 

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08:45

Barclays senkt in einer Branchenstudie das Kursziel für Credit Suisse von 7,50 auf 7,00 Franken. Die Einstufung lautet weiterhin "Underweight".

Nach der Gewinnwarnung vom Mittwoch für das erste Quartal sieht Analyst Amit Goel die Grossbank weiter unter Druck. Ein Grossteil der Aufmerksamkeit werde sich bei der Zahlenpräsentation nun aber auf den Ausblick richten. Er gehe davon aus, dass aufgrund schwächerer Märkte der Druck auf die Vermögensverwaltung hoch bleibe und die globalen makroökonomischen Unsicherheiten die Stimmung weiter trübten.

Credit Suisse beendeten den Börsenhandel am Mittwoch auf 7,17 Franken.

Weitere neue Kursziele bei Schweizer Aktien:

  • UBS: Barclays senkt auf 19 (20) Fr. - Equal Weight
  • Phoenix Mecano: Research Partners senkt auf 450 (520) Fr. - Kaufen
  • Inficon: Research Partners senkt auf 1050 (1100) Fr. - Halten
  • Landis+Gyr: Research Partners senkt auf 70 (75) Fr. - Kaufen
  • Kühne+Nagel: Berenberg senkt auf 340 (350) Fr. - Buy

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08:15

Julius Bär berechnet den SMI um 0,6 Prozent bei 12'384 Punkten höher.

Deutlich im Plus stehen ABB (+3,1 Prozent), wo über eine hohe Nachfrage berichtet worden ist. Nestlé (+1,7 Prozent) ist nach den Quartalszahlen ebenfalls höher gestellt als der übrige Markt. Es werden aber alle 20 SMI-Aktien höher gesehen. 

 

 

Bei den Small- und Mid-Caps stechen Comet (+1,8 Prozent) hervor. Das Unternehmen ist gut ins Jahr gestartet, muss die Produktion in Shanghai wegen der dortigen Lockdowns aber unterbrechen. 

 

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08:00

Die Furcht vor Lieferengpässen treibt den Ölpreis am Donnerstag nach oben. Das Nordseeöl Brent und das US-Öl WTI verteuern sich jeweils um 1,3 Prozent auf 108,17 und 103,46 Dollar je Fass. Die Diskussionen über ein europäisches Öl-Embargo gegen Russland seien zwar etwas in den Hintergrund gerückt, aber noch nicht vom Tisch, sagt Vandana Hari vom Analysehaus Vanda Insights.

Sorgen bereiten den Anlegern zudem Störungen in der libyschen Ölproduktion aufgrund politischer Unruhen. Libyen produziert etwa 1,2 Millionen Barrel Rohöl pro Tag. 

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07:30

Auf dem Terminplan stehen unter anderem die Inflationsdaten für die Euro-Zone. Börsianer werden die Zahlen daraufhin abklopfen, ob und wann die Europäische Zentralbank (EZB) dem Vorbild der US-Notenbank folgt und die Zinswende einleitet. Experten erwarten für März eine Teuerungsrate von 7,5 Prozent im Jahresvergleich. Hinzu kommt das Barometer für das Verbrauchervertrauen im Euroraum. Hier sagen Analysten für April eine Verschlechterung auf minus 20 Punkte von minus 18,7 Zähler voraus.

Einen Rückgang erwarten Börsianer auch beim Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia für April, der voraussichtlich auf 21 Punkte von 27,4 Zählern gesunken ist.

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06:30

Bei der IG Bank notiert der SMI um 0,1 Prozent höher.

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06:10

Die asiatischen Börsen können sich am Donnerstag auf keine gemeinsame Richtung einigen. Sorgen um die chinesische Wirtschaft hielten die Anleger in Festlandchina und Hongkong von Investitionen ab. Die Börse in Shanghai lag 0,7 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verlor 0,5 Prozent.

China stand im Fokus der Anleger, nachdem es die Märkte am Mittwoch mit der unveränderten Beibehaltung der Leitzinsen überrascht hatte, obwohl die Regierung zugesichert hatte, die durch den jüngsten Corona-Ausbruch sich verlangsamende Wirtschaft zu stützen. "Die Festsetzung des spiegelte das Eingeständnis wider, dass die Dinge in China nicht glänzend laufen und sie etwas mehr Unterstützung brauchen", sagte Rob Carnell von ING Singapur.

Die Börse in Tokio hat sich zunächst stärker gezeigt. Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index lag im Verlauf 1,2 Prozent höher bei 27.547 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index stieg um 0,6 Prozent und lag bei 1927 Punkten.

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05:15

Im asiatischen Devisenhandel gewann der Dollar 0,5 Prozent auf 128,52 Yen und legte 0,1 Prozent auf 6,4280 Yuan zu. Zur Schweizer Währung notierte er 0,3 Prozent höher bei 0,9507 Franken. Parallel dazu fiel der Euro um 0,2 Prozent auf 1,0826 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0294 Franken. Das Pfund Sterling verlor 0,2 Prozent auf 1,3044 Dollar

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23:00

Tesla hat die Umsatz-Erwartungen übertroffen und seine Aktie nachbörslich ins Plus gehoben. Der Umsatz stieg im ersten Quartal auf knapp 18,8 Milliarden Dollar, wie der E-Auto-Bauer am Mittwoch nach Börsenschluss mitteilte. Experten hatten 17,8 Milliarden Dollar erwartet - ein Plus von mehr als 70 Prozent zu Vorjahreszeitraum - wie aus Refinitiv-Daten hervorging. Der Nettogewinn lag bei 3,3 Milliarden Dollar nach 438 Millionen im Vorjahreszeitraum. Pro Aktie lag der Gewinn bei 2,86 Dollar - hier hatten Experten 2,26 Dollar erwartet. Die Tesla-Aktie legte nachbörslich um 3,5 Prozent zu, nachdem sie im regulären Handel fünf Prozent gefallen war. 

 

 

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22:50

Die US-Börsen haben sich nach der jüngsten Rally uneinheitlich gezeigt. Der Dow Jones gewann am Mittwoch 0,7 Prozent auf 35.161 Punkte. Der technologielastige Nasdaq gab 1,2 Prozent auf 13.453 Punkte nach und der breit gefasste S&P 500 büsste 0,1 Prozent auf 4459 Punkte ein.

Ein Bremsklotz war Börsianern zufolge die Aussicht auf eine Serie von Zinserhöhungen durch die US-Notenbank. Die Renditen der inflationsgeschützten zehnjährigen Bonds arbeiteten sich vor diesem Hintergrund erstmals seit zwei Jahren ins Plus vor. "Die Real-Renditen müssen aber deutlich positiver werden, bevor der Aktienmarkt weniger attraktiv wird", sagte Anlagestratege Michael Hewson vom Brokerhaus CMC Markets. "Die grössere Frage ist, ob die Inflation ihren Höhepunkt erreicht hat."

Noch während des Handels wurde der Konjunkturbericht der Fed veröffentlicht. Demnach ist die US-Wirtschaft zuletzt mit mässigem Tempo gewachsen und der Inflationsdruck hoch. Die steigenden Preise trübten die Wachstumsaussichten, hiess es. Dies gelte auch für die durch jüngste geopolitische Entwicklungen entstandene Unsicherheit, fügte die Notenbank mit Blick auf den Ukraine-Krieg hinzu. Aus dem "Beige Book" versuchen Händler, Rückschlüsse auf das Tempo der erwarteten Zinserhöhungen zu schliessen.

Mit einem Kursminus von 35 Prozent gehörte Netflix zu den grössten Verlierern. Die Online-Videothek hatte einen überraschenden Abonnenten-Rückgang bekanntgegeben. "Verbraucher spüren schmerzhaft die Inflation und alle versuchen, unnötige Ausgaben zu reduzieren", sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade. Im Sog von Netflix rutschten die Titel der Rivalen Walt Disney, Warner Bros Discovery und Paramount Global um bis zu 8,6 Prozent ab. Der Musikstreaming-Dienst Spotify büsste knapp elf Prozent ein. Auch einige der ganze Grossen der Tech-Branche wurden in Mitleidenschaft gezogen. Meta verlor 7,8 Prozent, Amazon 2,6 Prozent und Alphabet 1,5 Prozent.

Gefragt waren dagegen die Titel von Procter & Gamble (P&G), die sich um 2,7 Prozent verteuerten. Dank einer robusten Nachfrage nach Reinigungs- und Körperpflegemitteln hob der Anbieter von "Meister Proper" und "Head & Shoulders" seine Umsatzziele an. Statt drei bis vier Prozent peilt der Konsumgüter-Konzern ein Wachstum von vier bis fünf Prozent an.

Nach einem starken Quartalsergebnis blickt IBM optimistischer in die Zukunft. Das Wachstum des Beratungsgeschäfts sei beeindruckend, lobte Analyst Wamsi Mohan von der Bank of America. Auf dieser Basis hebe er seine Prognose für den Gesamtjahresumsatz und -gewinn auf 60,7 Milliarden Dollar und 9,81 Dollar je Aktie sowie das Kursziel auf 165 von 162 Dollar an. IBM-Titel lagen im Verlauf 7,1 Prozent im Plus.

Mit Spannung wurden die Quartalszahlen des E-Auto-Bauers Tesla nach Börsenschluss erwartet. Zuletzt hatte das Angebot des Firmenchefs Elon Musk für Twitter in Höhe von mehr als 40 Milliarden Dollar für Aufsehen gesorgt. Tesla-Aktien schlossen knapp fünf Prozent im Minus, die Papiere von Twitter notierten dagegen 1,2 Prozent im Plus.

(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)