Ausserdem wird der Mindestlohn um 100 Franken pro Monat erhöht. Das sind die zentralen Punkte der Einigung. In einer gemeinsamen Mitteilung schreiben der Baumeisterverband sowie die Gewerkschaften Syna und Unia, dass dies das Ergebnis sei von "intensiven Verhandlungen", bei denen beide Parteien aufeinander zugehen mussten.

Am bestehenden Landesmantelvertrag gibt es verschiedene weitere Anpassungen. So sind pro Jahr für eine flexible Arbeitsgestaltung zum Beispiel fünf Kompensationstage möglich und für Unterbrüche wegen Hitze oder schlechtem Wetter sollen Überstunden stundenweise kompensiert werden können. Ausserdem soll der Vaterschaftsurlaub mit 100 Prozent Lohn ohne Lohneinbusse voll finanziert werden. Die jährlichen 2112 Jahresarbeitsstunden sowie die Wochenarbeitszeit sollen unverändert bleiben.

Der Vertrag soll für drei Jahre abgeschlossen werden. Der Entscheid muss noch auf beiden Seiten von den Entscheidungsgremien genehmigt werden. Die Gewerkschaften wollen am 10. Dezember darüber befinden, die Baumeister am 13. Januar 2023. Der aktuelle Landesmantelvertrag läuft am 31. Dezember aus.

Seit Wochen suchten Baumeisterverband und Gewerkschaften eine Einigung für einen neuen Landesmantelvertrag. Die Fronten verhärteten sich jedoch zunehmend. Seit dem 17. Oktober gingen laut den Gewerkschaften Unia und Syna schweizweit rund 15'000 Bauarbeiterinnen und Bauarbeiter auf die Strasse. Sie forderten insbesondere eine bessere Planbarkeit der Arbeitszeit und dass ihre Arbeitstage vor allem im Sommer nicht länger werden sollten.

(AWP)