Unter anderem sollten nur Unternehmen unterstützt werden, die für die Gasversorgung in Deutschland relevant seien. Zudem müsse ihr Gasgeschäft im Betrieb eine relevante Grösse haben. Wer von der Umlage profitierten wolle, muss laut Habeck seine Bücher offenlegen. Allein das könnte schon reichen, "um diese Unternehmen auszusortieren".
Habecks bayerischer Amtskollege Hubert Aiwanger befürchtete, dass das nicht genügt. "Die Gasumlage muss möglichst schnell eingestampft werden", sagte der Freie-Wähler-Vorsitzende der "Augsburger Allgemeinen". Die Abgrenzung zwischen berechtigten Empfängern und Mitnahmeeffekten sei nur schwer möglich. Wenn Importeure in Schieflage seien, müsse der Staat notfalls selbst Gas einkaufen.
Auch die Stadtwerke forderten eine Korrektur. Sie müsse auch bei Festpreisverträgen und Fernwärme von den Kunden erhoben werden können. Stadtwerke müssten in Vorleistung gehen und blieben auf den Kosten sitzen.
Die umstrittene Umlage soll die wegen knapper russischer Gaslieferungen stark gestiegenen Kosten von Grossimporteuren ausgleichen. Ziel ist es, Pleiten und einen Kollaps des Energiesystems zu bewahren. Alle Gaskunden sollen ab Oktober zusätzlich 2,4 Cent pro Kilowattstunde bezahlen.
Die Bundesregierung prüft wegen der Kritik nun Korrekturen, was allerdings juristisch kompliziert ist. Unter anderem SPD-Chef Lars Klingbeil hatte Habeck handwerkliche Fehler vorgeworfen. Es sei wichtig, Fehler schnell zu korrigieren, sagte er am Montagabend im ZDF-"heute-journal". "Das tut Robert Habeck jetzt", fügte er an. "Es ist den Menschen nicht zu vermitteln, dass Unternehmen, die Milliardengewinne machen, jetzt noch Milliarden Steuergelder obendrauf bekommen."
Unterdessen forderte Oppositionsführer Friedrich Merz, Habecks Ministerium zu beschneiden. "Die Energiepolitik gehört in einen Energiesicherheitsrat des Bundeskanzleramtes. Dort ist es richtig koordiniert, auch mit den anderen Ressorts", sagte der CDU-Partei- und Unionsfraktionschef im ARD-Morgenmagazin.
Die Ampel-Minister trafen sich am Dienstag im brandenburgischen Meseberg und wollten dort auch über die Folgen des Ukraine-Krieges für die Energieversorgungssicherheit in Deutschland sprechen./vrb/DP/nas
(AWP)