Sie stützt sich auf 142 Geschäftsbeziehungen zwischen afrikanischen industriellen Goldminen und Raffinerien, wie Swissaid am Donnerstag mitteilte. 2020 wurden über diese 450 Tonnen Gold für über 23 Milliarden Franken gehandelt.

Die Swissaid-Studie zeigt Geschäftsbeziehungen zwischen 116 afrikanischen Industrieminen und 16 Raffinerien in den Jahren 2015 bis 2023. 79 Prozent davon betrafen Raffinerien in der Schweiz, in Südafrika und Indien.

Im einzelnen entfielen 96 Geschäftsbeziehungen auf die südafrikanische Rand Refinery, die schweizerische Metalor und die zwei Raffinerien der MKS Pamp Gruppe mit Sitz in Indien und der Schweiz.

Intransparenz bezüglich Herkunft

Die Raffinerien weigerten sich unter Verweis auf das Geschäftsgeheimnis, die Identität der Lieferanten offen zu legen, wie Swissaid schrieb. Erst bei Vorlage anderer Quellen rückten sie teilweise von dieser Haltung ab. Sechs bestätigten die Namen der Industrieminen in Afrika, zehn weigerten sich.

Swissaid stellte den Angaben zufolge fest, dass in den meisten der 125 aufgelisteten Industrieminen schwerwiegende Probleme vorlagen. Das Hilfswerk stützt das auf Angaben zivilgesellschaftlicher und internationaler Organisationen, journalistischer Recherchen und wissenschaftlicher Untersuchungen.

Die Angaben zeugen von Menschenrechtsverletzungen, Umweltzerstörung. Enteignungen, Gesundheitsschäden, Gewalt und Korruption. Die ansässige Bevölkerung profitiert kaum der Ausbeutung ihrer Bodenschätze.

Swissaid fordert das eidgenössische Parlament auf, im Edelmetallgesetz die Raffinerien zur Nennung aller Lieferanten und auf die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz zu verpflichten. Das Gesetz soll im laufenden Jahr behandelt werden.

(AWP)