"Wer heute schon die nächste Schuldenkrise ankündigt, irrt", sagte Gramegna. Zum einen sei die Wirtschaft in den meisten Euro-Ländern nach dem Ende der Pandemie stark gewachsen. Ausserdem werde das Geld aus dem EU-Wiederaufbauprogramm in den kommenden vier Jahren weiter fliessen und die nationalen Volkswirtschaften stützen. Zudem lasse die hohe Inflation die Schuldenlast automatisch sinken. "Ich will nicht als Luftikus dastehen, der die Risiken unterschätzt", sagte Gramegna. "Aber aus meiner Sicht überwiegen kurzfristig die positiven Faktoren."
Der luxemburgische Politiker hält insbesondere die steigenden Zinsen für ein beherrschbares Problem. "Für die Schulden, die Staaten in den vergangenen Jahren aufgenommen haben, zahlen sie sehr niedrige Zinsen, die nur langsam steigen", sagte Gramegna. So sei die Zinslast für Italien heute wesentlich niedriger als vor zehn Jahren./jsl/he/DP/zb
(AWP)