"Was eigentlich der positive Höhepunkt des Jahres sein sollte, ist jetzt oft ein Loch ohne Boden", sagte Genth. Händler mit 2G-Zugangsbeschränkungen verloren demnach in der abgelaufenen Woche knapp ein Drittel ihrer Vorkrisenumsätze. Gut laufe es nur im Lebensmitteldetailhandel sowie im Onlinebereich.

Der Verband forderte Konsequenzen aus der dramatischen Entwicklung. Der Einkauf mit Maske, Abstand und Hygienekonzept sei eine sichere Angelegenheit, sagte der Hauptgeschäftsführer. "2G beim Einkaufen bringt uns im Kampf gegen die Pandemie nicht weiter", betonte er. Die aktuellen Regelungen schreckten Kunden ab und erforderten hohen Personaleinsatz.

Die Bändchenregelung müsse bundesweit zugelassen werden, forderte er. Danach müsse jeder Kunde nur einmal auf 2G (geimpft oder genesen) kontrolliert werden und hätte mit dem erhaltenen Bändchen an diesem Tag Zutritt zu allen Geschäften. Zudem sollten im Detailhandel - wie bereits im öffentlichen Nahverkehr bei der 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet) - Stichprobenkontrollen ausreichen.

Auch der auf Einkaufszentren spezialisierte Immobilienkonzern Deutsche Euroshop sprach von einem schwierigen Weihnachtsgeschäft. "Die Frequenzen lagen zuletzt ohne 2G bei gut 75 Prozent des Vor-Corona-Niveaus, die Umsätze bei circa 90 Prozent. Diese Zahlen werden nun mitten im so wichtigen Weihnachtsgeschäft sicher fallen", sagte Vorstandschef Wilhelm Wellner der "Wirtschaftswoche".

Aufgrund des hohen personellen und administrativen Aufwands werde für die Center versucht, Lösungen zu finden und genehmigt zu bekommen. Dazu gehöre die sogenannte Bändchenlösung, bei der "die Besucher zum Beispiel an einer zentralen Stelle im Center einmal ihren 2G-Nachweis erbringen und danach - ausgestattet mit einem Armband ähnlich wie in einem Clubhotel - ungestört alle Geschäfte betreten können"./gj/men/hgo/DP/men

(AWP)