Am Samstag hatte das BAG 58 neu registrierte Fälle bekannt gegeben, am Donnerstag und Freitag 50 respektive 51 und seit Montag jeweils zwischen 30 und 40 innerhalb eines Tages.
Insgesamt gab es nach den Angaben der Behörde vom Sonntag 30'587 laborbestätigte Fälle. Die Fallzahlen unterliegen einer wöchentlichen Schwankung mit tieferen Zahlen am Wochenende. Auf 100'000 Einwohnerinnen und Einwohner gab es 356 Ansteckungen.
Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit der Lungenkrankheit Covid-19 in allen Kantonen zusammen betrug nach einer Zählung der Nachrichtenagentur Keystone-SDA am Sonntagabend 1881.
Keystone-SDA analysiert die auf den Internetseiten der Kantone vorliegenden offiziellen Daten und aktualisiert sie zweimal täglich, mittags und abends. Allerdings führen nicht alle Kantone die Zahlen am Wochenende nach.
Das BAG gab die Zahl der Todesopfer mit 1603 an. Das Bundesamt bezieht sich auf die Meldungen, die die Laboratorien sowie Ärztinnen und Ärzte im Rahmen der Meldepflicht bis Sonntagmorgen übermittelt haben. Die Zahl könne deshalb von den Zahlen der Kantone abweichen, schreibt das BAG.
Mehr als 340'000 Tests
Landesweit wurden bislang insgesamt 343'359 Tests durchgeführt. Davon waren nach Angaben des BAG 11 Prozent positiv. Eine Person kann mehrere Male getestet worden sein. Das BAG empfiehlt Tests für alle Patienten mit Symptomen von Covid-19.
Der Kanton Bern meldete am Sonntag erstmals seit Anfang März keine Neuansteckungen mit dem Coronavirus. Gundekar Giebel, Mediensprecher der kantonalen Gesundheitsdirektion, führte den "Nuller" bei den Neuansteckungen einerseits auf die überall in der Schweiz sinkende Zahl von Neuansteckungen zurück, anderseits darauf, dass das Corona-Drive-in-Testzentrum auf der Berner Allmend über das Wochenende geschlossen ist, wie er auf Anfrage sagte.
Bundesrat will Wirtschaft ankurbeln
Die Landesregierung will laut Bundesrat Guy Parmelin mittel- und langfristig der Wirtschaft weitere Anreize verschaffen, um die Konjunktur zu beleben. Zu diesem Zweck wolle der Bundesrat ein Paket von Massnahmen lancieren. Da sei auch die öffentliche Hand gefragt.
Der Staat könne zum Beispiel bereits bewilligte Projekte schneller vorantreiben, um den Firmen eine Perspektive zu geben, sagte Parmelin in einem Interview mit der "NZZ am Sonntag". Das gelte namentlich für Infrastrukturprojekte.
Das Massnahmenpaket solle so schnell wie möglich auf den Weg gebracht werden. Das sei nur schon psychologisch wichtig, damit die Leute wieder Zuversicht schöpfen könnten.
Wichtige Freihandelsverträge
Parmelin zeigte sich überzeugt, dass Freihandelsverträge nach der Krise noch wichtiger werden. Wenn multilaterale Organisationen wie die Welthandelsorganisation WTO blockiert seien und grosse Mächte wie die USA sich stärker abschotteten, müsse der Bund über Freihandelsverträge sicherstellen, dass die Schweizer Industrie Zugang zu den Absatzmärkten behalte.
Als weitere Massnahme nannte der Wirtschaftsminister die Abschaffung der Industriezölle, über die der Nationalrat im Juni entscheiden werde. Er hoffe ganz allgemein auf eine möglichst rasche Normalisierung, damit die Wirtschaft wieder auf Touren komme.
"Wir müssen möglichst rasch aus dem Notrecht aussteigen und uns zugleich gegen eine zweite Welle wappnen", sagte Parmelin weiter. Zum Beispiel gelte es unbedingt zu verhindern, dass die Lohnbeiträge für Arbeitgeber und Arbeitnehmer erhöhten werden müssen. Das würde die Kaufkraft mindern. Es bedinge aber zusätzliche Bundesmittel.
(AWP)