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20:45

Nach den herben Verlusten zum Wochenauftakt haben die Anleger an den US-Börsen am Dienstag eine abwartende Haltung eingenommen. Denn angesichts einer anhaltend hohen Inflation könnte die US-Notenbank Fed am Mittwoch kräftig an der Zinsschraube drehen. Zu Wochenbeginn hatten die starke Teuerung, steigende Zinsen und daraus resultierende Rezessionssorgen die Kurse bereits schwer belastet.

Der Leitindex Dow Jones Industrial gab zuletzt um 0,75 Prozent auf 30'289 Punkte nach. Er fiel auf ein weiteres Tief seit Anfang vergangenen Jahres. In den vergangenen vier Börsentagen summiert sich der Verlust auf rund acht Prozent.

Untermauert werden die Zinssorgen der Investoren von neuen Daten zur Inflation. So sind zwar die Erzeugerpreise im Mai auf Jahressicht nicht ganz so stark gestiegen wie befürchtet. Mit einem Plus von 10,8 Prozent ist die Teuerung jedoch nach wie vor ausserordentlich hoch. Eine Zinsanhebung der Fed um 0,50 oder 0,75 Prozentpunkte wird an den Finanzmärkten als möglich angesehen. Der Experte Jan Hatzius von Goldman Sachs sieht im Juli eine weitere Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte folgen.

Der marktbreite S&P 500 gab um 0,53 Prozent auf 3730 Zähler nach. Der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 hielt sich mit einem Plus von 0,08 Prozent auf 11'297 Punkte etwas besser.

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17:35

Der SMI notierte am Dienstag 1,81 Prozent schwächer bei 10’699.07 ZählernDie Angst vor einem Abgleiten der Weltwirtschaft in eine Rezession hatte die Anleger fest im Griff. Niedriger war das Barometer der 20 grössten börsennotierten Unternehmen letztmals im März vergangenen Jahres.

Die Talfahrt der krisengeplagten Credit Suisse ging weiter. Die Aktien der Grossbank erreichten bei 5,79 Franken ein Allzeittief und schlossen bei 5.90 Franken. Rivale UBS verlor 0,37 Prozent an Wert. Versicherungen waren gefragt: Zurich setzte sich mit einem Kursplus von 0,46 Prozent an die Spitze des SMI. Die Aktien Swiss Re und Swiss Life rückten 0,21 respektive 0,31 Prozent vor. Weltweit ziehen Zentralbanken angesichts der rasant steigenden Preise die geldpolitischen Zügel an. Und höhere Zinsen sind tendenziell positiv für die Gewinnaussichten von Banken und Versicherungen.

Schlusslicht unter den Standardwerten war der Finanzinvestor Partners Group mit 5,1 Prozent Kursabschlag. Aus den Depots gekippt wurden auch konjunktursensitive Werte. Die Bauchemiefirma Sika verlor 4,98 Prozent an Wert und der Sanitärtechnik-Konzern Geberit 3,69 Prozent. 

Zum ausführlichen Bericht geht es hier.

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17:30

Die Ölpreise haben am Dienstag deutlich zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 124,05 US-Dollar. Das waren 1,78 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,52 Dollar auf 122,43 Dollar.

Die Erdölpreise halten sich damit auf hohem Niveau. Seit Jahresbeginn haben sie um gut 55 Prozent zugelegt. 

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17:10

Der Euro notierte zum Franken am Nachmittag bei der Marke von 1,0418 Franken. Derweil überschritt der US-Dollar zur Schweizer Währung die Paritätsschwelle. Er kostet aktuell mit 1,0004 Franken wieder mehr als einen Franken.

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17:05

Spekulationen auf eine US-Zinserhöhung von bis zu 0,75 Prozentpunkten geben dem US-Dollar erneut Rückenwind. Der Dollar-Index, der den Kurs zu wichtigen Währungen widerspiegelt, steigt um 0,2 Prozent auf ein 19-1/2-Jahres-Hoch von 105,32 Punkten.

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16:45

Aus Furcht vor drastischeren US-Zinserhöhungen ziehen sich weitere Anleger aus Technologiewerten zurück. An der Wall Street fällt der Nasdaq-Index daher um 0,3 Prozent auf 10'771,75 Punkte, den tiefsten Stand seit knapp zwei Jahren. Höhere Zinsen entwerten Experten zufolge zukünftige Gewinne dieser wachstumsstarken Firmen.

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16:30

Der längerfristige Ausblick von Abercrombie & Fitch kommt bei Anlegern gut an. Die Aktien des Modefirma steigen an der Wall Street um 4,3 Prozent. Das Unternehmen peilt bis 2025 jährliche Umsätze zwischen 4,1 und 4,3 Milliarden Dollar sowie eine operative Gewinnmarge von mehr als acht Prozent an.

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16:05

Die Leitindizes Dow Jones, Nasdaq und S&P 500 notierten zur Eröffnung am Dienstag jeweils kaum verändert, nachdem sie zum Wochenauftakt um bis zu 4,7 Prozent abgerutscht waren. Am Tag vor dem mit Spannung erwarteten Zinsentscheid der Notenbank Fed sei Durchatmen angesagt, sagte Edward Park, Chef-Anleger des Vermögensverwalters Brooks Macdonald.

Weil die US-Inflation im Mai überraschend noch einmal stieg, rechnen Investoren für Mittwoch fest mit einer Zinserhöhung um 0,75 statt der signalisierten 0,5 Prozentpunkte. Untermauert würden diese Spekulationen von dem mit fast elf Prozent anhaltend hohen Anstieg der Erzeugerpreise, sagte Naeem Aslam, Chef-Marktanalyst des Brokerhauses AvaTrade.

Zu den Favoriten am US-Aktienmarkt zählte Oracle mit einem Kursplus von 13 Prozent. Der Softwarekonzern hatte ein Quartalsergebnis über Markterwartungen bekannt gegeben. Der Ausblick für das Cloud-Geschäft habe ebenfalls positiv überrascht, lobte Analyst Derrick Wood vom Vermögensverwalter Cowen. Dank des beschleunigten Wachstums habe die Aktie noch Luft nach oben.

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15:35

Der Dow Jones startet mit einem Plus von 0,2 Prozent. Auch der S&P 500 (+0,4 Prozent) und der Nasdaq (+0,7 Prozent) legen leicht zu. 

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14:35

Hohe Inflation, steigende Zinsen und daraus resultierende Rezessionssorgen hatten den marktbreiten S&P 500 am Vortag auf das tiefste Niveau seit März 2021 zurückgeworfen. Nun zeichnet sich laut der Indikation des Brokers IG ein moderater Anstieg um 0,4 Prozent auf 3765 Punkte ab. Im frühen Handel in Europa hatte es mit 3806 Punkten allerdings noch etwas besser ausgesehen. Zum Wochenauftakt war der Index in den sogenannten Bärenmarkt abgerutscht. So nennen Börsianer die Phase anhaltend sinkender Kurse, sobald sich ein Kursbarometer um mindestens 20 Prozent von seinem Rekordhoch entfernt hat.

Den Leitindex Dow Jones Industrial erwartet IG mit 30'592 Punkten rund 0,3 Prozent höher als am Vortag. Den Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 , der sich seit Anfang Mai wieder im Bärenmarkt befindet, sieht der Broker am Dienstag 0,7 Prozent höher. Er befindet sich bereits auf dem tiefsten Niveau seit Herbst 2020. Auch hier hatte es vor einigen Stunden noch nach einem deutlicheren Erholungsversuch ausgesehen.

Mit Blick auf die US-Notenbanksitzung am Mittwoch ist es jedoch nur allzu verständlich, wenn sich die Käufer zurückhalten. Denn die Fed könnte ihren Kampf gegen die hohe Inflation möglicherweise sogar intensivieren. Eine weitere Zinsanhebung um 0,5 Prozentpunkte gilt an den Finanzmärkten als ausgemachte Sache. Nach der überraschend hohen Teuerung im Mai rechnen manche Häuser wie JPMorgan und Goldman Sachs inzwischen aber sogar mit einem 0,75-Punkte-Schritt. Der Goldman-Experte Jan Hatzius sieht sogar im Juli einen weiteren folgen.

Gegen den wackeligen Markttrend stemmen können sich vor allem Papiere von Oracle, die nach den Ergebnissen des Schlussquartals des Geschäftsjahres vorbörslich um bis zu 15 Prozent nach oben sprangen. JPMorgan-Analyst Mark Murphy sprach von überraschend solidem Wachstum mit dem höchsten Tempo seit 2011. Der Ausblick auf das Geschäftsjahr 2023 sei stark, auch wenn man sich anscheinend auf eine Rezession einstelle.

Etwas aufwärts ging es auch für Twitter. Berichten zufolge will sich der Tech-Milliardär Elon Musk am Donnerstag in einer Onlinerunde mit den Mitarbeitern des Kurzmitteilungsdienstes treffen, für den er ein Übernahmeangebot abgegeben hat. Zuletzt hatte er seine Bemühungen verstärkt, sich einen Rückzug offenzuhalten. Streitpunkt ist die Anzahl von Spam- und Fake-Accounts von Twitter.

Weiter abwärts geht es für Kryptowährungen und in der Folge auch für die Papiere der Handelsplattform Coinbase. Analyst Kenneth Worthington von JPMorgan strich seine Empfehlung und senkte das Kursziel massiv. Er glaubt zwar grundsätzlich weiter an Kryptowährungen und die Blockchain-Technologie. Der enorme Preisverfall sowie hohe Investitionen machten schwarze Zahlen für Coinbase aber in naher Zukunft unwahrscheinlich.

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13:35

Razzien der EU-Kartellbehörde bei mehreren Wasserversorgern schickt die Unternehmen der Branche auf Talfahrt. Die Aktien von Veolia, Severn Trent, Pennon und United Utilities fielen am Dienstag um bis zu 2,8 Prozent.

Grund für die Durchsuchung seien mögliche Absprachen bei Angeboten für EU-Ausschreibungen zum Bau von Frisch- und Abwassernetzen sowie für Kläranlagen, teilten die Wettbewerbshüter am Dienstag mit. Die Razzien hätten sich auf mehrere Firmen in einem EU-Staat beschränkt. Die Behörde nannte weder das Land noch die Unternehmen. Bei einem Verstoss gegen EU-Regeln drohen Strafen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Umsatzes.

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12:55

Die Ölpreise sind am Dienstag etwas gestiegen. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 123,15 US-Dollar. Das waren 87 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 67 Cent auf 121,59 Dollar. Gestützt wurden die Ölpreise durch den gefallenen Dollar-Kurs. Der schwächere Dollar macht Rohöl für Anleger aus anderen Währungsräumen günstiger und hebt so die Nachfrage.

Die Erdölpreise halten sich damit auf hohem Niveau. Seit Jahresbeginn haben sie um rund 55 Prozent zugelegt. Auch zuletzt haben sich die Ölpreise im Gegensatz zu anderen Rohstoffen sehr robust präsentiert. "Dass sich die Ölpreise so gut behaupten können, ist einem knappen Angebot zuzuschreiben", kommentierte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte der Commerzbank. So seien derzeit weite Teile der Ölproduktion in Libyen durch Hafenblockaden lahmgelegt. "Damit fehlen dem aufgrund des westlichen Kaufboykotts für russisches Öl und einer robusten Nachfrage ohnehin schon angespannten Markt zumindest vorübergehend weitere rund eine Million Barrel pro Tag."

Ein Gegengewicht stellt seit einiger Zeit die angespannte Corona-Lage in China dar. Sie führt zu neuen Verspannungen im Welthandel und einer schwächeren Energienachfrage in der Volksrepublik. Letzteres lastet auf den Ölpreisen. Zudem trüben sich weltweit die Konjunkturaussichten ein. Die geldpolitische Straffung in wichtigen Ländern dürfte die Wirtschaftsentwicklung belasten und künftig die Nachfrage nach Rohöl dämpfen.

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12:45

Die Termingeschäfte deuten auf eine positive Eröffnung der US-Börsen hin.: 

Dow Jones Futures: +0,19 Prozent
S&P 500 Futures: +0,35 Prozent
Nasdaq Futures: +0,68 Prozent

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12:40

Lithium ist ein wichtiger Bestandteil von Batterien für Elektrofahrzeuge und stationären Stromspeichern, was bedeutet, dass Schätzungen zu Angebot, Nachfrage und Preisen immer wichtiger werden. Jahrelang haben wenige Nischenberater die Diskussion dominiert, doch jetzt kommt Streit auf. Goldman Sachs sieht eine Umkehr der Rally der Lithiumpreise in diesem Jahr dank eines höheren Angebots aus unkonventionellen neuen Quellen. Auch Credit Suisse erwartet eine Korrektur. Spezialisten wie die Londoner Mineral Intelligence halten lautstark dagegen. Der Lithiumcarbonatpreis ist in diesem Jahr um 72% gestiegen. Die Förderländer Australien, Chile, China und Argentinien teilen sich den Markt untereinander auf, Chinas Lithiumproduzenten investieren aggressiv in Übersee.

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11:40

Der Swiss Market Index (SMI) notiert 0,9 Prozent tiefer auf 10'793 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, fällt um 0,9 Prozent auf 1665 und der breite SPI um 0,9 Prozent auf 13'866 Zähler.

Das Umfeld sei nach wie vor von grosser Unsicherheit bezüglich der weiteren Entwicklung von Zinsen und Konjunktur geprägt. Vor der Bekanntgabe des US-Zinsentscheids am Mittwochabend dürften sich die Anleger zurückhalten und damit sei auch keine Erholung zu erwarten.

Unter Druck stehen Temenos (-2,8 Prozent), die bereits am Vortag zehn Prozent eingebüsst haben und nun um mehr als 40 Prozent tiefer bewertet sind als am Jahresanfang. Händler begründen den Kursrückgang mit Verkäufen im Zusammenhang mit zumindest vorerst geplatzten Übernahmespekulationen. Spekuliert wird am Markt auch über die Beteiligung des bekannten Investors Martin Ebner, der über seine Gesellschaft Patinex gut 10 Prozent an Temenos hält. Am Vortag war bekannt geworden, dass Ebner die Mehrheit seiner BZ Bank verkauft. Der teilweise Ausstieg aus dem Bankengeschäft könnte auch ein strategisches Umdenken bei der Beteiligung am Bankensoftwareunternehmen auslösen, munkeln Marktkenner.

Zu den grösseren Verlierern zählen zudem eine bunte Mischung an Aktien aus diversen Branchen: Sika, Lonza, VAT, Geberit, Partners Group, Givaudan und Straumann büssen zwischen 2,5 und 1,7 Prozent ein. Was sie eint, ist, dass diese Aktien zu den Börsen-Lieblingen der vergangenen Jahre zählen und alle im laufenden Jahr rund einen Drittel oder mehr ihres Werts verloren haben.

Auch die drei defensiven Schwergewichte Nestlé (-0,7 Prozent), Novartis (-1,0 Prozent) und Roche (-0,4 Prozent), die nicht selten als sichere Häfen angelaufen werden, können sich dem Abwärtstrend nicht entziehen.

Bei den Banken verlieren Credit Suisse weitere 1,2 Prozent auf 5,91 Franken und bleiben damit unter der Schwelle von 6 Franken, unter die sie am Vortag gefallen waren. Die Anteile von Konkurrentin UBS legen dagegen 0,3 Prozent zu.

Ganz oben bei den Gewinnern stehen Holcim (+0,9 Prozent), die Finanzwerte Julius Bär (+0,7 Prozent), Zurich (+0,5 Prozent) und Swiss Life (+0,4 Prozent). Kursgewinne verbuchen ausserdem Kühne + Nagel, Swatch und Swisscom (je +0,3 Prozent).

Auf den hinteren Rängen ermässigen sich Flughafen Zürich um 0,5 Prozent. Der Flughafen hat im Mai erneut mehr Passagiere verzeichnet als im Vorjahresmonat. Dennoch sind dies noch immer knapp ein Drittel weniger Passagiere als vor der Corona-Krise.

Bellevue büssen 2,4 Prozent ein. Der Vermögensverwalter rechnet für das erste Halbjahr mit einem um 35 bis 40 Prozent tieferen Gewinn als im Vorjahr.

Ypsomed fallen um 5,5 Prozent. Das Medtechunternehmen hat Details über die Ende Mai angekündigte Kapitalerhöhung veröffentlicht. Dabei sollen maximal 1 Million neue Aktien ausgegeben werden.

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11:20

Zins- und Konjunktursorgen haben die Krypto-Anleger weiter fest im Griff: Der Ausverkauf bei Bitcoin setzte sich am Dienstag fort - die älteste und bekannteste Cyberdevise verlor in der Spitze mehr als zehn Prozent auf 20'794 Dollar und markierte damit ein neues Eineinhalb-Jahres-Tief. Ethereum rutschte um bis zu 13,4 Prozent auf 1074 Dollar ab, den niedrigsten Stand seit Januar 2021. "Die zentrale Frage am Markt bleibt, ob der Fed der Spagat gelingt, die Inflation nachhaltig zu bekämpfen, ohne den globalen Konjunkturmotor komplett abzuwürgen," sagte Experte Timo Emden von Emden Research. Die US-Notenbank entscheidet am Mittwoch über ihren weiteren geldpolitischen Kurs. Einige Marktteilnehmer rechneten nach noch einmal gestiegenen Inflationsdaten in den USA mit einem Zinsschritt in Höhe von sogar 0,75 Prozentpunkten.

Zu Wochenbeginn hatten Rezessionssorgen und Probleme bei einem Verleiher von Kryptowährungen Panikverkäufe bei den Cyber-Devisen ausgelöst. Allein Bitcoin hat seit Freitag in der Spitze fast 30 Prozent an Wert eingebüsst. Börsianer rechneten damit, dass der ganz grosse Verkaufsdruck vor der Fed-Sitzung nun erst einmal nachlassen dürfte. Um die Preise aber wieder deutlich nach oben zu bringen, müsste sich die derzeit von Risikoaversion geprägte Stimmung am Markt schon kräftig drehen, erklärte Richard Usher von der Krypto-Firma BCB Group.

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11:00

Die Aktien von Givaudan verlieren 1,8 Prozent auf 3224 Franken. Mit einem diesjährigen Kursminus von 33 Prozent ist Givaudan die sechstschlechteste Aktie im Swiss Market Index (SMI).

Bernstein senkt das Rating für Givaudan in einer Branchenstudie von "Market Perform" auf "Underperform" und reduziert das Kursziel von 3600 auf 3100 Franken.

Ihm gefalle grundsätzlich der Zusammenschluss von DSM und Firmenich, der noch viel Spielraum für strategische Schritte zulasse, schreibt Analyst Gunther Zechmann. Und Givaudan seinerseits sei ein hervorragendes Unternehmen, werde aber unter Druck stehen, auf die strategischen Herausforderungen zu reagieren. Den Schweizer Aromen- und Duftstoffhersteller sehe er zudem am stärksten von den steigenden Rohstoffkosten betroffen, die kurzfristig Druck auf die Margen und den Cashflow ausüben. Die Bewertung von Givaudan sei dennoch hoch und der externe Gegenwind durch ein steigendes Zinsumfeld dürfte die Bewertungsprämie der Aktie seines Erachtens beeinflussen, so der Analyst.

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10:45

Der Swiss Market Index (SMI) verliert 0,5 Prozent auf 10'847 Punkte. Den grössten Abschlag verzeichnen die Aktien von Sika (-2,1 Prozent). Dahinter folgen Lonza (-1,5 Prozent), Logitech (-1,2 Prozent) und Geberit (-1,2 Prozent). Das Gewinnerfeld, das einzig aus sechs Titeln besteht, wird von Holcim (+1,0 Prozent) angeführt.

SMI-Kurstableau (Quelle: cash.ch).

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09:55

Die Moskauer Börse setzt den Franken-Handel ab (dem heutigen) Dienstag aus. Die von der Schweiz vergangene Woche verhängten neuen Sanktionen gegen Russland führten zu Schwierigkeiten bei der Abwicklung von Transaktionen zwischen der Schweizer Währung und Rubel sowie Dollar, teilte die Moskauer Börse mit. Die grösste Börse Russlands suche nach einer möglichen Lösung und hoffe, den Handel mit Schweizer Franken in Zukunft wieder aufnehmen zu können.

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09:35

Der Swiss Market Index (SMI) notiert um 0,2 Prozent tiefer auf 10'869 Punkten. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, sinkt um 0,3 Prozent auf 1675 und der breite SPI um 0,2 Prozent auf 13'964 Zähler.

Vor der Bekanntgabe des US-Zinsentscheids am Mittwochabend werden sich die Anleger wohl weiter zurückhalten. Damit könnten die Gewinne wieder abschmelzen. Er hoffe aber auf eine Stabilisierung und Bodenbildung, so ein Händler. Dies hänge auch davon ab, wie stark die US-Notenbank Fed die Zinsen erhöht. Nach der unerwartet hohen US-Inflation erwarten immer mehr Ökonomen eine Zinserhöhung um 75 und nicht "nur" um 50 Basispunkte. Die Gefahr sei damit gross, dass die Zentralbank die Konjunktur abwürge, meinte ein Händler.

Bei den Verlierern sind Temenos (-4,6 Prozent), AMS Osram (-1,2 Prozent) und Sika (-1,3 Prozent) zu finden. Temenos fallen weiter. Der Titel des Softwareherstellers hatte am Vortag bereits 10 Prozent verloren. Am Markt war von den geplatzten Übernahmespekulationen die Rede. Möglicherweise könnte sich auch Grossaktionär Martin Ebner von seinem 10 Prozentpaket trennen, heisst es am Markt. Ebner hatte am Vortag mitgeteilt, er verkaufe "seine" BZ Bank an die Graubündner Kantonalbank. Dies habe diesbezüglich Spekulationen geweckt, sagte ein Händler.

Die Aktien der Credit Suisse (-1,2 Prozent auf 5,91 Fr.) bleiben unter der Schwelle von 6 Franken, unter die sie am Vortag gefallen waren.

Auf den hinteren Rängen gewinnen Dufry 0,6 Prozent. Der Reisedetailhändler hat die Konzession am Kuwait International Airport um vier Jahre verlängert.

Bellevue büssen 1,6 Prozent ein. Der Vermögensverwalter rechnet für das erste Halbjahr mit einem um 35 bis 40 Prozent tieferen Gewinn als im Vorjahr. Damals hatte die Gesellschaft mit 22,5 Millionen Franken allerdings ein Rekordergebnis erzielt.

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09:10

Der Swiss Market Index (SMI) gewinnt 0,3 Prozent auf 10'931 Punkte. Am Vortag hat der SMI 1,7 Prozent eingebüsst und kurzzeitig bei 10'855,25 Punkten ein neues Jahrestief markiert.

Die Vorgaben aus den USA und Asien sind zwar negativ, aber nach den Einbussen der Vortage müsste ein Grossteil davon bereits in den Kursen eingepreist sein. Daher wäre eine technische Erholung wenig überraschend, meint ein Händler. Diese dürfte aber nicht allzu weit reichen, denn vor der Bekanntgabe des US-Zinsentscheids am Mittwochabend dürften sich die Anleger zurückhalten. Damit könnten anfängliche Gewinne wieder abschmelzen. Er hoffe daher auf eine Stabilisierung und Bodenbildung, so der Händler.

Gegen eine stärkere Erholung spricht auch, dass der US-Aktienindex S&P 500 seit Jahresanfang mehr als 20 Prozent seines Werts eingebüsst hat und sich damit in einem Bärenmarkt befindet. Dies und die Ungewissheit, wie stark die US-Notenbank Fed die Zinsen erhöht, halte die Anleger davon ab, grössere Wetten auf eine Erholung einzugehen. Sie dürften daher abwarten, ob das Fed den Leitzins nun um 50 oder gar um 75 Basispunkte erhöht, wie dies nach der unerwartet hohen US-Inflation immer mehr Ökonomen erwarten. Dazu komme, dass die mit den anhaltend hohen Inflationsraten verbundenen Zins- und Konjunktursorgen noch zunehmen dürften. "Die Gefahr ist gross, dass die Zentralbanken die Konjunktur abwürgen", sagt ein Händler.

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08:20

Neue Kursziele bei Schweizer Aktien:

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08:10

Der Swiss Market Index (SMI) wird bei der Bank Julius Bär vorbörslich 0,41 Prozent höher geschätzt. Die grössten Kursgewinne verzeichnen Richemont (+1,1 Prozent), ABB (+0,6 Prozent) und UBS (+0,6 Prozent). Einzig die Aktien von Givaudan (-0,1 Prozent) und Swiss Re (-0,1 Prozent) befinden sich im Minus.

Der breite Markt gewinnt 0,54 Prozent. Dabei verzeichnen vorbörslich die Aktien von Temenos (+0,5 Prozent), Dufry (+1,4 Prozent), Swissquote (+1,2 Prozent), ams Osram (+1,2 Prozent) und Comet (+1,2 Prozent) die grössten Kursgewinne. Der Reisedetailhändler Dufry hat die Konzession am Kuwait International Airport um vier Jahre verlängert.

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07:55

Die Ölpreise haben sich am Dienstagmorgen zunächst kaum von der Stelle bewegt. Im frühen Handel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 122,23 US-Dollar. Das waren vier Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel ebenfalls geringfügig auf 120,90 Dollar.

Die Erdölpreise halten sich damit auf hohem Niveau. Seit Jahresbeginn haben sie um rund 55 Prozent zugelegt. Hauptgründe sind der Krieg Russlands gegen die Ukraine sowie scharfe Sanktionen des Westens gegen Russland. Das Angebot an Rohöl ist daher knapp, die Nachfrage hingegen robust.

Ein Gegengewicht stellt seit einiger Zeit die angespannte Corona-Lage in China dar. Sie führt zu neuen Verspannungen im Welthandel und einer schwächeren Energienachfrage in der Volksrepublik. Letzteres lastet auf den Ölpreisen.

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07:40

Die Talfahrt bei Kryptowährungen hält an: Bitcoin verliert am Dienstag in der Spitze mehr als zehn Prozent auf 20'794 Dollar und markiert damit ein frisches 1,5-Jahres-Tief. Ethereum rutscht um bis zu 13,4 Prozent auf 1074 Dollar ab, den tiefsten Stand seit Januar 2021. Rezessionssorgen und Probleme bei einem Verleiher von Kryptowährungen hatten zu Wochenbeginn Panikverkäufe bei den Cyber-Devisen ausgelöst. Allein Bitcoin hat seit Freitag fast 30 Prozent an Wert eingebüsst.

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07:25

Nach dem Ausverkauf zum Wochenauftakt wird der Dax Berechnungen von Banken und Brokerhäusern zufolge am Dienstag höher starten. Am Montag hatte der deutsche Leitindex wegen Rezessionsängsten 2,4 Prozent auf 13'427,03 Punkte verloren. Auch an der Wall Street flohen die Anleger in Scharen aus dem Aktienmarkt.

Da das Zinserhöhungstempo von US-Notenbank Fed und Europäischer Zentralbank (EZB) eines der bestimmenden Themen am Finanzmarkt bleibt, stehen am Vormittag die deutschen Verbraucherpreise im Fokus. Das Interesse der Anleger richtet sich bei den endgültigen Zahlen für Mai auf die Frage, ob es Abweichungen zur vorläufigen Teuerungsrate von 7,9 Prozent im Jahresvergleich gibt. Ausserdem steht der ZEW-Index auf dem Terminplan, der die Stimmung der deutschen Börsenprofis widerspiegelt. Experten sagten für Juni eine Verbesserung auf minus 27,5 Punkte von minus 34,3 Zählern im Vormonat voraus.

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06:30

Der Swiss Market Index (SMI) steht vorbörslich gemäss der IG Bank um 0,14 Prozent höher.

Die Anleger müssen sich wohl erneut auf einen sehr unruhigen Handelstag einstellen. Gemessen am Volatilitätsindex VSMI wird sich der SMI am (heutigen) Dienstag in einer sehr grossen Schwankungsbreite von 1,25 Prozent bewegen. Dies entspricht +/- 137 Punkten gegenüber dem letzten Schlusskurs von 10'896,25 Punkten. Der VSMI ist am Montag um 12,6 Prozent auf 23,99 Punkte gestiegen. Dies entspricht dem höchsten VSMI-Schlusskurs der vergangenen 4 Wochen.

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05:50

Der 225 Werte umfassende Nikkei-Index liegt 1,8 Prozent tiefer bei 26'480 Punkten. Der breiter gefasste Topix-Index sinkt um 1,5 Prozent und lag bei 1872 Punkten.

Die Börse in Shanghai liegt 1,6 Prozent im Minus. Der Index der wichtigsten Unternehmen in Shanghai und Shenzen verliert 2,7 Prozent.

Befürchtungen um eine Rezession in den USA nach aggressiven Zinserhöhungen der US-Notenbank Fed treiben am Dienstag die Anleger in Asien aus den Märkten. "In den USA werden die Zinsen schneller und stärker steigen, als es die Wall Street erwartet hat", sagte James Rosenberg, Berater bei Ord Minnett in Sydney. "Das wird wahrscheinlich eine doppelte Auswirkung haben, nämlich eine Senkung der Gewinnprognosen und einen weiteren Rückgang des Kurs-Gewinn-Verhältnisses (Price Earnings Ratio)." Wegen des anhaltenden Preisdrucks gilt eine Zinserhöhung im Juli um 0,75 Prozentpunkte als sicher. "Höhere Inflation, langsameres Wachstum und höhere Zinssätze sind eine schlechte Kombination für Wertpapiere", schrieben die Analysten der ANZ.

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05:45

Im asiatischen Devisenhandel blieb der Dollar fast unverändert bei 134,37 Yen und gab 0,1 Prozent auf 6,7435 Yuan nach. Zur Schweizer Währung notierte er 0,2 Prozent niedriger bei 0,9961 Franken. Parallel dazu stieg der Euro um 0,1 Prozent auf 1,0414 Dollar und notierte kaum verändert bei 1,0377 Franken. Das Pfund Sterling gewann 0,2 Prozent auf 1,2155 Dollar.

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00:00

Die US-Börsen sind am Montag angesichts zunehmender Zins- und Rezessionssorgen weiter abgesackt. Marktteilnehmer fürchteten zwei Tage vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed, dass die unerwartet hohe Inflation die Währungshüter zu noch deutlicheren Zinsanhebungen bewegen könnte. Unter Druck standen einmal mehr vor allem die Aktien von Technologieunternehmen: Deren Auswahlindex Nasdaq 100 erreichte den tiefsten Stand seit November 2020 und büsste letztlich 4,6 Prozent auf 11'288,32 Punkte ein.

Der marktbreite S&P 500 schloss nach dem tiefsten Stand seit März 2021 mit einem Minus von 3,9 Prozent bei 3749,63 Zählern. Gegenüber dem Rekordhoch im Januar bedeutet das zudem einen Rückgang um deutlich mehr als 20 Prozent, womit das Börsenbarometer nach gängiger Definition einen Bärenmarkt signalisiert. Der Leitindex Dow Jones Industrial verlor am Ende 2,8 Prozent auf 30'516,74 Punkte. Zeitweise notierte er auf dem tiefsten Stand seit Februar 2021 - die Erholung in der zweiten Maihälfte ist damit verpufft.

Es herrsche Nervosität, "weil sich neben der Inflationsdynamik zusätzlich ein Konsumrückgang abzeichnet. Das würde die Wirtschaft doppelt treffen und zu Konjunkturrückgängen führen", sagte Andreas Lipkow von der Comdirect. Zudem stosse das erneut aufkeimende Covid-Thema in China auf blanke Nerven bei den Investoren.

"In New York geht (zudem) die Angst um, dass nun auch grosskapitalisierte Technologieaktien wie Tesla und Apple, die aus technischer Sicht bislang noch keine Trendwendeformation ausgebildet haben, ebenso drehen", ergänzte Marktanalyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets.

Dagegen halten die Marktstrategen der US-Bank JPMorgan um Marko Kolanovi den Kursrutsch der vergangenen Tage für übertrieben. Die deutlichen Verluste und der "Ausverkauf" bei den Krypto-Währungen preisten ein Rezessionsrisiko schon mehr als angemessen ein. Die Experten setzen auf eine positive Überraschung durch die Währungshüter sowie eine Kurserholung in der zweiten Jahreshälfte. Dafür sprächen ein immer noch starker Konsum, eine Befreiung der Wirtschaft von den Restriktionen der Corona-Pandemie und wirtschaftliche Stimulierungsmassnahmen in China.

Anlegern raten sie, vor allem auf Titel mit nun vergleichsweise niedrigen Bewertungen wie die besonders innovativer Unternehmen, Firmen mit einem starken Engagement in China, kleinere Unternehmen und Biotech zu setzen.

Unter den ohnehin geprügelten Technologietiteln stach am Montag Amazon mit einem Kursverlust von knapp fünfeinhalb Prozent negativ heraus. Einem Medienbericht zufolge hat der weltgrösste Online-Händler im Konflikt mit den Wettbewerbsbehörden der EU angeboten, die Nutzung von Verbkäuferdaten zu begrenzen und die Sichtbarkeit von Produkten der Konkurrenz auf der Plattform zu verbessern.

Tesla-Papiere verloren über sieben Prozent, obwohl mit dem Elektroautobauer ein weiteres grosses US-Unternehmen einen Aktiensplit angekündigt hat, um seine Anteilscheine günstiger für Kleinanleger zu machen. Das Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk hatte am Freitag nach US-Börsenschluss bekannt gegeben, dass der Verwaltungsrat einem Split im Verhältnis von drei zu eins zustimmen werde, wenn die Aktionäre dies bei der anstehenden Hauptversammlung befürworteten. Tesla hatte bereits im März mitgeteilt, einen Split zu planen. Es war aber unklar, in welchem Verhältnis. Auch eine Hochstufung durch die kanadische Bank RBC, welche die Aktie nun mit "Outperform" empfiehlt, half dem Kurs zu Wochenbeginn nicht.

Noch schlimmer als Amazon und Tesla erwischte es die Aktien von Unternehmen mit Bezug zu den ebenfalls abgestraften Kryptowährungen. Die Anteilscheine der börsennotierten Kryptowährungs-Handelsplattform Coinbase stürzten um fast elfeinhalb Prozent ab. Bei Silvergate Capital - einer Holdinggesellschaft der Silvergate Bank, die stark im Bereich Kryptowährungen engagiert ist - mussten die Anteilseigner einen Kursverlust von knapp 17 Prozent verkraften. Die Aktien des Softwareherstellers Microstrategy , der Rücklagen in die Krypro-Leitwährung Bitcoin investiert hat, gaben ein Viertel ab.

Die Aktien von Prologis sanken um siebeneinhalb Prozent, nachdem das Immobilienunternehmen mitgeteilt hatte, sich mit dem Konkurrenten Duke Realty auf dessen Kauf geeinigt zu haben - der Umfang der Transaktion via Aktientausch liegt inklusive der Übernahme von Schulden bei rund 26 Milliarden US-Dollar. Die Duke-Papiere gewannen ein Prozent.

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(cash/AWP/Reuters/Bloomberg)