Die wichtigsten Entwicklungen:

  • Der SMI notiert bei 11'522 Punkten um fast 3 Prozent im Minus auf dem Niveau vom vergangenen Oktober. Im Handelsverlauf hat das Minus noch zugenommen. Am stärksten trifft der Schock – wie schon am Dienstag, als Russland Panzer in die Separatistengebiete in der Ostukraine rollen liess – die Zykliker und Banken wie die UBS, Credit Suisse oder Richemont, ABB und Holcim. Sämtliche SMI-Aktien stehen deutlich im Minus, während im SPI gerade einmal BVZ (+2,2 Prozent) und IVF Hartmann (+1,6 Prozent) positiv reagieren.

 

  • Der Euro ist zum Franken im frühen Morgen zwischenzeitlich auf 1,0253 gefallen. Derzeit handelt das Währungspaar bei 1,0306 wieder nahe der Linie von 1,03. Die Ausweitung wirtschaftlicher Sanktionen gegen Russland und der steigende Ölpreis verstärken die Unsicherheit an den Finanzmärkten, die schnell zu einer Flucht in sichere Häfen wie den Franken führt. Die seit Wochen schwelende und nun in offenen Kriegshandlungen mündende Krise um die Ukriane hat den Aufwertungsdruck auf den Franken erhöht. Anfang Februar stand der Euro zum Franken bei über 1,06. Währungsanalysten erwarten auch eine Aufwertung des Dollars.

 

  • Die Futures am US-Aktienmarkt sinken wieder stärker als am Vormittag. Der Nasdaq-100-Future für den März steht um 3,3 Prozent tiefer und deutet den ersten Bärenmarkt seit dem Corona-Sturz vom März 2020 an. Die Futures für den Dow Jones und den S&P 500 fallen um 2,5 respektive 2,6 Prozent.

 

  • Am Devisenmarkt gab es die deutlichste Reaktion beim Rubel. Die russische Währung brach gegenüber dem US-Dollar auf ein Rekordtief ein. Die Zentralbank des Landes kündigte daraufhin Interventionen an. So wurde etwa die Liste von Sicherheiten, die gegen Zentralbankgeld akzeptiert werden, erweitert. Darüber hinaus wurde zusätzliche Liquidität für die Banken des Landes angekündigt.

 

  • Der russische Angriff auf die Ukraine treibt den Goldpreis weiter nach oben. Eine Feinunze (rund 31,1 Gramm) kostet 1962,20 US-Dollar und damit im Handelsverlauf fast 3 Prozent mehr. Investoren suchen als sicher geltende Anlageformen, wie zum Beispiel Gold.

 

  • Kryptowährungen haben ihre Verluste ausgeweitet. Bitcoin fällt auf 35'283 Dollar, Ether auf 2365 Dollar. Die Reaktion der Kryptowährungen auf die geopolitischen Spannungen der vergangenen Wochen haben das Argument weiter in Frage gestellt, sie seien ein guter Hedge in Krisenzeiten. Die tiefere Integration der Kryptowährungen in die internationalen Finanzmärkte zeigt sich nun. Kryptowährungen bewegen sich nun einheitlicher mit anderen Risiko-Anlageklassen. Vijay Ayyar von der Kryptoplattform Luno sagt, bei Bitcoin sei bei Rückgängen auf 29'000 oder 28'000 Dollar Vorsicht geboten. Werde diese Schwelle unterschritten, "könnten wir deutlich tiefere Levels wie 20'000 Dollar oder drunter sehen", sagte er.

 

 

  • Gleichzeitig sprang der Ölpreis erstmals seit siebeneinhalb Jahren über die psychologisch wichtige Marke von 100 Dollar. Die Sorte Brent aus der Nordsee verteuerte sich zeitweise um knapp sechs Prozent auf 102,48 Dollar je Barrel (159 Liter). "Russisches Öl wird über Nacht vom Weltmarkt verschwinden, wenn es zu neuen Sanktionen kommt", warnte Volkswirt Howie Lee von der Bank OCBC. "Die Opec kann nicht ausreichend produzieren, um dieses Loch zu füllen."

 

  • Wegen drohender westlicher Sanktionen nehmen Anleger bei russischen Bergbaufirmen Reissaus. Die in London notierten Aktien von Polymetal und Petropavlovsk fallen um 45 Prozent auf ein Dreieinhalb-Jahres-Tief von 608,2 Pence beziehungsweise um 27 Prozent auf ein Zweieinhalb-Jahres-Tief von 9,98 Pence. Für Erstere ist es der grösste Kurssturz der Firmengeschichte, für Letztere der drittgrösste. Die in Russland engagierten Minen-Betreiber Evraz und Ferrexpo büssen jeweils rund 30 Prozent ein.

(Bloomberg/AWP/cash)