Zur Reduktion der Temenos-Beteiligung hätten lediglich leichte Anpassungen unter anderem auch bei Derivaten geführt, sagte Petrus-Advisers-Partner Till Hufnagel auf Anfrage von AWP. Der zuletzt im Mai gemeldete Wert der Beteiligung betrug 3,42 Prozent.
Die Investment-Gesellschaft bleibt weiterhin bei Temenos engagiert, wie Hufnagel klarstellte. «Wir glauben an des Geschäftsmodell und die Zukunft der Firma.» Das Geschäft von Temenos habe sich stabilisiert und die Firma habe sich ambitionierte Ziele gesetzt.
Kritischer Investor
Petrus Advisers war bei Temenos vor rund einem Jahr erstmals in Erscheinung getreten. Damals forderte die Gesellschaft, dass die Genfer Firma «alle Optionen» zur Strategieumsetzung prüfe, etwa auch die Frage zu einem möglichen Verkauf. Dem Management fehle das Vertrauen der Anleger, lautete ein weiterer Vorwurf.
Im November des letzten Jahres verschärfte Petrus Advisers die Forderungen und wollte den Austausch des damaligen Konzernchefs Max Chuard sowie den Rücktritt des Verwaltungsratspräsidenten Andreas Andreades erzwingen. Chuard trat im Januar 2023 zurück. Seither leitet Andreades die Firma interimistisch. Dieser gab aber das Präsidium im Mai ab.
Neuer CEO gesucht
Anfang Juni meldete sich Petrus Advisers erneut. Der Fonds forderte von Temenos eine transparentere Kommunikation sowie einen rascheren Abgang des Interims-CEO Andreades, der das Unternehmen nach wie vor leitet.
Derweil läuft die Suche nach einem neuen CEO. Darauf angesprochen sagte Andreades im Juli anlässlich der Präsentation der Halbjahreszahlen lediglich, dass die Suche unter der Leitung des Präsidenten und des Verwaltungsrats im Gange sei. Der Markt werde informiert, wenn es angemessen sei.
Die Aktien von Temenos haben sich seit den ersten Auftritten von Petrus Advisers erholt. Mitte Oktober 2022 waren die Titel im Zuge schlechter Zahlen zum dritten Quartal von rund 65 Franken auf unter 53 Franken eingebrochen. Danach fielen die Titel gar auf Mehrjahrestiefstkurse in die Region von 50 Franken. Heute kostet eine Temenos-Aktie wieder um die 65 Franken.
mk/rw
(AWP)