Marktbeobachter verwiesen auf die jüngste Kursentwicklung am Devisenmarkt vor wichtigen geldpolitischen Beschlüssen der US-Notenbank Fed. Seit dem Morgen hat der Dollar im Handel mit anderen Währungen an Stärke gewonnen. Da Rohöl in der Regel in Dollar gehandelt wird, macht eine Kursstärke den Rohstoff teurer, was die Nachfrage bremst und den Ölpreis belastet.
Bis zum Morgen hatte noch unter anderem die Sorge vor den Folgen jüngster Angriffe der Ukraine auf Anlagen der russischen Ölindustrie für Auftrieb bei den Ölpreisen gesorgt. Diese dürften nach Einschätzung eines Branchenexperten Raffineriekapazitäten von täglich 600 000 Barrel Öl beschädigt haben.
Ausserdem wurden die Ölpreise nach wie vor von der Förderpolitik wichtiger Ölstaaten gestützt, die im Verbund Opec+ zusammengeschlossen sind. Diese hatten Anfang März eine Förderkürzung bis zur Mitte des Jahres verlängert und damit für Auftrieb bei den Ölpreisen gesorgt. Rohöl der Sorte Brent aus der Nordsee hat sich seit Mitte März um etwa vier Dollar je Barrel verteuert.
Im weiteren Tagesverlauf haben die Anleger die Entwicklung der US-Ölreserven im Blick. Der Interessenverband American Petroleum Institute (API) hatte in der vergangenen Woche einen Rückgang der US-Lagerbestände um 1,5 Millionen Barrel verzeichnet. Am Nachmittag werden die offiziellen Lagerdaten der US-Regierung erwartet. Sollten diese ebenfalls einen Rückgang zeigen, könnte das den Ölpreisen neuen Auftrieb verleihen./jkr/jha/
(AWP)