Nach wie vor zeigen sich die Erdölpreise relativ unbeeindruckt von den aktuellen Ereignissen im Nahen Osten. Zwar liegen die Preise deutlich höher als noch zu Jahresbeginn. Auf die zuletzt hohen Spannungen zwischen Israel und dem Iran haben sie aber nur zeitweise mit steigenden Risikoaufschlägen reagiert. Aus dem Nahen Osten kommt ein erheblicher Teil des weltweiten Ölangebots.
Die Commerzbank sieht unterdessen Angebotsrisiken wegen neuer Sanktionen der USA gegen Iran. Sollten die verschärften Sanktionen dazu führen, dass der jüngste Anstieg iranischer Exporte wieder rückgängig gemacht werde, würde sich der Ölmarkt erheblich einengen, meint Experte Carsten Fritsch. Schon jetzt gilt das globale Angebot wegen Produktionsbeschränkungen durch den Ölverbund Opec+ als knapp.
Zuletzt sind die Rohölpreise tendenziell gefallen. Ein Belastungsfaktor ist der starke Dollar, der von der soliden US-Konjunktur profitiert. Hinzu kommt die Erwartung, dass die amerikanische Notenbank Fed ihre straffe Geldpolitik so bald nicht lockern dürfte. Hintergrund ist die hartnäckige Inflation in den USA. Ein starker Dollar spricht wegen Wechselkurseffekten für eine geringere Ölnachfrage./bgf/la/stk
(AWP)