Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im November kostete am Nachmittag 71,47 US-Dollar. Das waren 13 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg geringfügig um zwei Cent auf 67,69 Dollar.

Am Vortag hatten Spekulationen auf eine stärkere Förderung in Saudi-Arabien die Ölpreise stark belastet. Auch auf Wochensicht ging es mit den Notierungen am Ölmarkt nach unten. Seit Montag hat sich Brent-Öl aus der Nordsee um mehr als zwei Dollar je Barrel verbilligt.

Nach Einschätzung des Rohstoffexperten Carsten Fritsch von der Commerzbank spricht derzeit vieles für eine schrittweise Rücknahme der freiwilligen Produktionskürzungen durch Staaten des Ölverbunds Opec+ ab Anfang Dezember. Er erwartet dann eine Produktionserhöhung von bis zu 1,7 Millionen Barrel pro Tag. «Sollte diese Menge tatsächlich ab Dezember schrittweise auf den Markt gelangen, droht dem Ölmarkt im kommenden Jahr ein beträchtliches Überangebot», sagte Fritsch.

Der Ölmarkt steuert auf das zweite Quartal in Folge mit sinkenden Preisen zu. In den vergangenen Wochen haben unter anderem enttäuschende Konjunkturdaten aus China und den USA die Ölpreise belastet. Am Markt wird ein Rückgang der Nachfrage in den beiden grössten Volkswirtschaften der Welt befürchtet.

Zuletzt hat China allerdings eine Reihe von Massnahmen zur Stützung der lahmenden Wirtschaft auf den Weg gebracht. Kurz vor dem Wochenende verkündete Chinas Zentralbank eine Reduzierung der Mindestreserve für die Banken des Landes.

(AWP)