In der Spitze stiegen die Rohölpreise zum Wochenstart auf den höchsten Stand seit Ende Mai. Unterstützung erhielten sie durch den etwas schwächeren Dollar. Fällt der Dollarkurs, führt das meist zu einer höheren Nachfrage nach Erdöl, weil der Rohstoff in der US-Währung gehandelt wird. Auch die überwiegend stabilere Stimmung an den Aktienmärkten übertrug sich auf den Ölmarkt.

Tendenzielle Belastung kam dagegen von durchwachsenen Konjunkturdaten aus China. Nach Regierungszahlen entwickelten sich die Unternehmensinvestitionen und die Industrieproduktion im Mai schwächer. Dagegen zog der Einzelhandel etwas an. Analysten der Bank ING sprachen von einer trägen Entwicklung. Die Volksrepublik ist als zweitgrösste Volkswirtschaft der Welt einer der grössten Energieverbraucher und damit für den Ölmarkt von hoher Bedeutung.

Schon in der vergangenen Woche hatten sich die Rohölpreise von ihren deutlichen Verlusten zu Monatsbeginn erholen können. Für Belastung hatte Anfang Juni gesorgt, dass das erweiterte Ölkartell Opec+ seine Förderung ab Herbst wieder etwas ausweiten will. Der Kurswechsel war für viele Marktteilnehmer überraschend gekommen, wenngleich nur ein Teil der Opec-Gesamtproduktion betroffen ist./bgf/jha/

(AWP)