Am Vortag hatten Aussagen des US-Präsidenten Joe Biden für einen Preissprung gesorgt. Biden hatte auf die Frage von Reportern, ob er einen Angriff Israels auf Ölanlage des Iran unterstützen würde, gesagt, dass dies derzeit diskutiert werde. Am Ölmarkt fürchten Anleger, dass Israel auch Ölförderanlagen im Opec-Staat Iran ins Visier nehmen könnte, was zu einer weiteren Zuspitzung der geopolitischen Lage in der ölreichen Region des Nahen Ostens führen dürfte.

Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank verwies darauf, dass der Iran zuletzt täglich bis zu 3,4 Millionen Barrel Öl fördert. Dies entspreche etwa drei Prozent des weltweiten Ölangebots. Ein grösserer Ausfall würde seiner Einschätzung nach zu einer spürbaren Verknappung des Ölangebots führen. Zudem bestehe das Risiko, dass der Iran bei einer weiteren Eskalation den für den globalen Ölhandel wichtigen Seeweg durch die Strasse von Hormus blockieren oder zumindest beeinträchtigen könnte, sagte Fritsch.

Mit dem aktuellen Anstieg haben sich Brent-Öl aus der Nordsee und Rohöl aus den USA im Verlauf der Handelswoche um jeweils etwa sechs Dollar je Barrel verteuert. Dies ist der stärkste Preissprung seit Anfang 2023. Im Verlauf der Woche wurden die Notierungen mehrfach durch die Entwicklung im Nahen Osten angetrieben./jkr/jsl/jha/

(AWP)