Nach wie vor rangieren die Erdölpreise in der Nähe ihres tiefsten Stands seit Mitte März. Verglichen mit dem Jahresbeginn liegen die Preise jedoch knapp zehn Prozent höher. Das Auf und Ab ist unter anderem mit dem Gaza-Krieg zu erklären, der zuletzt für höhere Risikoaufschläge gesorgt hat. Allerdings halten sich die Auswirkungen auf die Ölförderung bislang in Grenzen. Jedoch ergeben sich Konsequenzen für den Seetransport, weil die von Iran unterstützten Huthi seit längerem Tankschiffe im Roten Meer angreifen.

Am Montag hatte die Meldung, dass die Terrororganisation Hamas einem Vermittlungsvorschlag für eine Waffenruhe in Gaza zustimmt, die Ölpreise kurzzeitig belastet. Der israelische Polizeiminister Itamar Ben-Gvir hält israelischen Medienberichten zufolge die Zustimmung der islamistischen Hamas zum Vermittler-Vorschlag für eine Waffenruhe in Gaza aber für einen «Trick». Die Ölpreise hatten ihre Verluste rasch wieder wett gemacht. Unterdessen sind Israels Streitkräfte in Richtung der südlichen Stadt Rafah im Gazastreifen vorgerückt und haben damit Sorgen über eine folgenschwere Militäroffensive verstärkt.

Für Preisauftrieb sorgt darüber hinaus die Förderpolitik des grossen Ölverbunds Opec+. Die von Saudi-Arabien und Russland angeführte Allianz von etwas mehr als zwanzig Ländern hat ihre Produktion künstlich gedeckelt. Damit soll das Preisniveau hochgehalten werden. Die Nachfrage nach Rohöl, Benzin und Diesel scheint zudem mit der konjunkturellen Besserung in China und Europa anzuziehen./jsl/bgf/stk

(AWP)