Im Tagesverlauf bauten sie Verluste aus dem frühen Handel weiter aus. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im April wurde zuletzt bei 74,39 Dollar gehandelt. Das sind 1,57 Dollar weniger als am Vortag. Ein Barrel der US-Sorte WTI zur Lieferung im März fiel um 2,20 Dollar auf 70,96 Dollar.

Die US-Zollpolitik ist aktuelle das beherrschende Thema am Ölmarkt. Im Gegensatz zu Mexiko und Kanada, die mit US-Präsident Donald Trump vor Inkrafttreten von Zöllen eine Vereinbarung trafen, um die Einführung vorerst für 30 Tage auszusetzen, gab es keine Einigung mit China. Die Führung in Peking hat vielmehr mit Gegenzöllen auf US-Waren reagiert.

Wie das Finanzministerium in Peking mitteilte, sollen Zusatzzölle in Höhe von 15 Prozent auf Kohle und verflüssigtes Erdgas aus den Vereinigten Staaten erhoben werden. Für US-Rohöl soll demnach ein Zusatzzoll von zehn Prozent gelten.

Rohstoffexporte Carsten Fritsch von der Commerzbank sagte, dass die Menge der US-Öllieferungen nach China vergleichsweise gering sei. Im vergangenen Jahr habe das Land nur 1,8 Prozent der Rohölimporte aus den Vereinigten Staaten bezogen. Die Auswirkungen auf den Ölmarkt sollten überschaubar sein, sagte Fritsch.

Trotz der jüngsten Entwicklung im Zollstreit erwarten Experten zudem vorerst keine Änderung der Förderpolitik der Opec+. Ein routinemässiges Treffen von Vertretern des Ölverbunds habe am Montag keine Änderung der bestehenden Förderpläne gebracht, wie die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtete. Zuvor hatte US-Präsident Trump die Opec aufgefordert, die Rohölpreise durch eine Ausweitung der Fördermenge zu senken.

(AWP)