Beide Notierungen rutschten jeweils auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar. Nachdem die Notierungen am Morgen nur vergleichsweise leicht gesunken waren, ging es mit den Preisen bis zum Mittag wieder stärker nach unten. Am Markt wurde der Preisrückgang unter anderem mit der Förderpolitik führender Ölstaaten erklärt, die im Verbund Opec+ organisiert sind.

Die gut zwanzig Förderstaaten des erweiterten Rohölkartells Opec+ hatten zwar am Wochenende entschieden, ihr Angebot bis Ende 2025 knapp zu halten. Allerdings wollen sie einige Produktionskürzungen bereits früher auslaufen lassen. Marktbeobachter wiesen darauf hin, dass die Opec+ im Oktober mit der Rücknahme von freiwilligen Produktionskürzungen beginnen wolle.

Die freiwilligen Produktionskürzungen sollen nicht bis zum Jahresende verlängert wurden, sondern nur um drei Monate, kommentierte Rohstoffexperte Carsten Fritsch von der Commerzbank. Seiner Einschätzung nach scheint die OPEC+ mittlerweile «etwas mehr gewillt zu sein, die Produktionskürzungen zurückzunehmen».

Ausserdem wurden die fallenden Ölpreise am Markt damit erklärt, dass sich die geopolitischen Risiken abgeschwächt haben. Zuletzt haben USA und G7 den Druck auf Israel und die islamistische Hamas erhöht, sich auf ein Abkommen zur Beendigung des Gaza-Krieges zu einigen./jkr/jsl/jha/

(AWP)