Der Finanzierungsbedarf sei zwischen 2015 und 2022 um 36 Prozent gestiegen, was grösstenteils auf den Klimawandel und geopolitische Unsicherheiten zurückzuführen sei, während die bereitgestellten Mittel im gleichen Zeitraum nur um 22 Prozent zulegten, heisst es in dem Bericht der OECD. Die Finanzierungslücke habe erhebliche Auswirkungen, insbesondere auf ärmere Länder, wo eine steigende Schuldenlast Druck auf wichtige Investitionen in Gesundheit, Bildung und die Bewältigung des Klimawandels ausübe.

«Die Herausforderung besteht darin, Ressourcen in grossem Umfang zu mobilisieren und Finanzmittel in transformative Investitionen wie saubere Energiewende und nachhaltige Infrastruktur zu lenken», sagte OECD-Generalsekretär Mathias Cormann.

Prioritäten bei nachhaltiger Entwicklung nötig

In dem Bericht, der im Vorfeld der bevorstehenden UN-Konferenz über Entwicklungsfinanzierung in Sevilla veröffentlicht wurde, ruft die OECD dazu auf, das weltweit verfügbare Kapital neu auszurichten, wobei Prioritäten bei der nachhaltigen Entwicklung gefunden werden müssten. Es müsse sichergestellt werden, dass das eingesetzte Geld effizient eingesetzt werde und zu sinnvollen Ergebnissen führe. Ausserdem müssten ärmere Länder mehr eigene Ressourcen mobilisieren, etwa indem sie mehr Steuereinnahmen generierten. Diese seien dort bislang unterdurchschnittlich, während die Schuldenlasten dieser Länder weiter anstiegen.

Die von den UN anberaumte Konferenz in Sevilla soll Wege finden, öffentliche und private Finanzströme mit sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Zielen in Einklang zu bringen. Finanzierungslücken bei weltweiten Klima- und Entwicklungsprojekten sollen verkleinert und eine Reform der internationalen Finanz- und Handelsarchitektur beraten werden./evs/DP/mis

(AWP)