Wie Newron am Freitag mitteilte, ist die japanische Eisai-Tochter EA Pharma der Lizenzpartner. Das Unternehmen hat somit die Rechte zur Entwicklung, Herstellung und Vermarktung des Schizophrenie-Wirkstoffs in Japan und weiteren Regionen Asiens erhalten.

Im Rahmen der Lizenzvereinbarung erhält Newron für die vollständigen Rechte in den lizenzierten Regionen insgesamt bis zu 117 Millionen Euro. Darin enthalten ist eine Abschlagszahlung in Höhe von 44 Millionen sowie finanzielle Beiträge zu der bevorstehenden Phase-III-Studie.

Dazu kommen Zahlungen für regulatorische und kommerzielle Meilensteine. Zudem erhält Newron gestaffelte Lizenzgebühren bis zu einem zweistelligen Prozentsatz des Nettoumsatzes von Evenamide.

Start Phase-III-Studie 2025

«Wir haben mit dieser Vereinbarung viel Risiko aus unserem Unternehmen genommen», sagt Newron-CEO Stefan Weber im Gespräch mit AWP Finanznachrichten. So kann Newron dank der Abschlagszahlung die geplante Phase-III-Studie im ersten Halbjahr des kommenden Jahres starten, in der Evenamide zur der Behandlung von Patienten eingesetzt werden soll, die an sogenannter behandlungsresistenter Schizophrenie (TRS) leiden.

Zudem werde der neue Partner einen zweistelligen Millionen-Betrag für diese Studie zur Verfügung stellen, so Weber weiter. Gleichzeitig werde EA Pharma aber auch die eigene Entwicklung mit Evenamide in Asien vorantreiben. «Einen Partner wie Eisai gefunden zu haben, der weltweit zu den innovativsten Pharmaunternehmen bei Erkrankungen des zentralen Nervensystems gehört, ist zudem eine Bestätigung für unsere bisherige Arbeit.»

Deal mit Signalwirkung

Gleichzeitig sieht der Newron-Chef den Deal aber auch als ein Signal an andere potenzielle Interessenten. «Wenn ein Konzern wie Eisai bereit ist, das Risiko mit Evenamide einzugehen, sollte das sicher auch für andere Grössen ein Weckruf sein.» Gleichzeitig bleibt Weber dabei, dass Newron die Rechte für die USA bei behandlungsresistenter Schizophrenie nicht abgeben möchte. «Die USA sind in dieser Indikation der mit Abstand grösste Markt.

Das Abkommen hat aber nicht nur Auswirkungen auf die weitere Forschungsarbeit, sondern auch auf die Finanzlage. Vor allem die Abschlagszahlung von 44 Millionen werde voraussichtlich einen »wesentlichen« Einfluss auf den Jahresabschluss 2024 haben. »Je nachdem wie genau die Zahlung am Ende dann verbucht wird, sollten wir für 2024 unter dem Strich mit einem Gewinn abschliessen."

An der Börse kommt die Transaktion gut an. Nachdem einem bereits klar freundlichen Start gewinnen die Papiere aktuell mehr als ein Fünftel hinzu. Seit Jahresbeginn steht damit ein Plus von drei Vierteln zu Buche.

hr/ra

(AWP)