Die USA seien der zweitgrösste Exportmarkt für die europäischen Stahlproduzenten und hätten im vergangenen Jahr 16 Prozent der gesamten EU-Stahl-Exporte ausgemacht, ergänzte er. Der Verlust eines bedeutenden Teils dieser Exporte könne durch EU-Exporte in andere Märkte nicht ausgeglichen werden.
Verband befürchtet Umleitung von Handelsströmen
Darüber hinaus besteht nach Einschätzung von Eurofer das Risiko, dass die US-Massnahme signifikante Handelsströme in die EU umlenkt. «Im Jahr 2024 importierten die USA etwa 23 Millionen Tonnen Stahlprodukte aus Drittländern ausserhalb der EU», erklärte Adam. «Diese Volumina könnten nun massiv auf den europäischen Markt umgelenkt werden.»
Um die Konsequenzen abzufedern, fordert Eurofer eine schnelle EU-Reaktion. «Ohne eine sofortige Verschärfung des derzeitigen Schutzquoten-Regimes wird die durch die neuen US-Stahlzölle ausgelöste Umlenkung der Handelsströme zwangsläufig dazu führen, dass EU-Stahlkapazitäten weiter stillgelegt und letztlich geschlossen werden», warnt der Verband.
Allein 2024 habe die europäische Stahlindustrie Kapazitäten von neun Millionen Tonnen stilllegen und mehr als 18.000 Stellenstreichungen ankündigen müssen. Die Anordnung von Präsident Trump, Zölle in Höhe von 25 Prozent auf Stahlimporte in die Vereinigten Staaten auf den Weg zu bringen, werde die Situation zwangsläufig weiter verschärfen./aha/DP/jha
(AWP)