Im frühen Handel verloren die Papiere 9,3 Prozent auf 9,03 Euro. Mitte April waren die Varta-Aktien auf ein Rekordtief bei 7,43 Euro gesackt und hatten sich seitdem nur bedingt erholt. Im laufenden Jahr hat Varta weit mehr als die Hälfte an Börsenwert verloren, aus Sicht von fünf Jahren liegt das Minus sogar bei gut 80 Prozent.

Das Marktumfeld für Energiespeicher habe sich weiter deutlich verschlechtert, insbesondere im zweiten Quartal des laufenden Jahres, hiess es von Varta. Neben der schwachen weltweiten Nachfrage verliere Varta auch im Heimatmarkt bei Energiespeichersystemen an Marktanteilen. Zudem belasteten verzögerte Produkteinführungen von Hochvoltspeicher die Umsatzentwicklung.

Der Batteriekonzern steckt schon länger in der Krise. Die Nachfrage nach kleinen Lithium-Ionen-Knopfzellen, etwa für Kopfhörer, schwankt stark. Zudem klagte Varta zuletzt über Billig-Konkurrenz aus China und anhaltende Probleme in den Lieferketten. Zu allem Überfluss hatten Hacker im Februar Vartas Computersysteme attackiert und die Produktion für mehrere Wochen lahmgelegt.

Mitte April hatte die Montana-Tech-Tochter eingestehen müssen, dass das eigene Umstrukturierungskonzept nicht mehr ausreicht, um wie geplant bis Ende 2026 auf einen profitablen Wachstumskurs zurückzukehren. Der Konzern rief seine Geldgeber erneut um Hilfe - die sollen aber erst einmal stillhalten, bis der Gutachter AuxilPartner das bestehende Sanierungsgutachten überarbeitet hat. Das neue Gutachten soll Mitte des Jahres vorliegen.

Vor rund sechs Wochen war die Varta-Aktie ausserdem aus dem SDax geflogen, denn infolge des Hackerangriffs konnte der geprüfte Jahresfinanzbericht nicht fristgerecht veröffentlicht werden. Mitte März hatte der Batteriekonzern bekannt gegeben, die Veröffentlichung aufgrund des am 13. Februar öffentlich gemachten Hackerangriffs nicht vor dem 30. April vornehmen zu können. Aktuell peilt Varta für die Veröffentlichung des Geschäftsberichts den August an.

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(AWP)