Nach Auszählung eines Teils der Stimmen dürfte seine hindu-nationalistische BJP erneut stärkste Partei werden, jedoch ihre bisherige absolute Mehrheit im Unterhaus verlieren. Damit wäre sie auf ihre beiden Koalitionspartner angewiesen, um eine Regierung zu bilden.

Es galt zwar als sicher, dass Modi für eine dritte Amtszeit von fünf Jahren weiterregieren kann. Allerdings schloss Rahul Gandhi von der oppositionellen Kongress-Partei Gespräche mit zwei von Modis Koalitionspartnern nicht aus. Die Börse erlitt als Reaktion auf Modis Schlappe die stärksten Verluste seit vier Jahren.

Modis BJP hatte bei der vorherigen Wahl allein 303 Sitze und damit deutlich mehr als die zum Regieren erforderliche Mehrheit von 272 Sitze gewonnen. Zusammen mit ihren Verbündeten hatte sie vor fünf Jahren noch 353 Sitze und damit eine satte Mehrheit errungen.

Modi hatte vor dieser Wahl als Ziel ausgegeben, die Mehrheit auf mehr als 400 Sitze auszubauen. Doch ein solch überwältigender Sieg blieb aus. Stattdessen konnte das Oppositionslager überraschend zulegen, wie Prognosen zeigten. Dennoch wurde erwartet, dass Modi nach Jawaharlal Nehru, dem ersten Premierminister des Landes, der erst zweite Staatschef in der Geschichte des Landes wird, der drei Amtszeiten in Folge regieren kann./asg/ln/DP/men

(AWP)