Der offizielle Vorschlag für die Ersatzwahl Amherds am 12. März ist das logische Ergebnis der vergangenen Wochen. Nach der Rücktrittsankündigung von Verteidigungsministerin Amherd hatten sich nur Ritter und Pfister für deren Nachfolge interessiert.

Am Freitag hörte die Fraktion beide Kandidierenden an - und empfahl der Vereinigten Bundesversammlung im Anschluss, einen der beiden Männer zu wählen. In den vergangenen Jahren war es Usus, dem Parlament eine Auswahl an Kandidierenden zu geben. Mit dem Zweierticket ist dies nun sichergestellt.

Es ist Gepflogenheit, sich an diese Wahlvorschläge zu halten. Dazu verpflichtet ist das Parlament aber nicht. Gewählt wird geheim. Wer wem die Stimme gegeben hat, wird nicht bekanntgegeben. Verschiedentlich gab es Kritik an den Kandidaten - insbesondere aus dem links-grünen Lager.

Beide Kandidaten mit Wahlchancen

Beobachter sehen derzeit Ritter im Vorteil im Bundesratsrennen - insbesondere, weil er seit Jahren in Bundesbern präsent ist und als wohl bekanntester Bauernlobbyist viele politische Erfolge auf nationaler Ebene feiern konnte.

Ritter ist 57-jährig und gehört seit 2011 dem Nationalrat an. Zudem ist er seit 2012 Präsident des Schweizer Bauernverbandes. Ritter ist Biobauer mit Meisterprüfung und hat einen Abschluss als Wirtschaftsingenieur FH. Seinen Hof hat er inzwischen seinen beiden Söhnen übertragen, packt aber regelmässig mit an.

Pfisters Chancen sind dennoch intakt. Er kann mit seiner jahrelangen Erfahrung als Exekutivpolitiker punkten und bringt als Offizier viel militärisches Wissen mit.

Pfister ist 61 Jahre alt und seit 2016 Mitglied der Zuger Kantonsregierung, in der er die Gesundheitsdirektion leitet. Er ist Lehrer, studierte Germanistik und Geschichte und arbeitete für Verbände. Pfister hat vier erwachsene Kinder.

Pfister wäre der insgesamt dritte Zuger in der Landesregierung und Ritter der siebte St. Galler. Der Ostschweizer Kanton wäre nach einer Wahl Ritters doppelt im Bundesrat vertreten, weil auch die Freisinnige Karin Keller-Sutter aus dem Kanton St. Gallen kommt.

(AWP)