Die Bergbautätigkeit und die fehlende Anerkennung des kollektiven Eigentums der Maya Q'eqchi' beeinträchtigten laut Gericht deren Gemeinschaftsleben und führten zu Gewalt und Schikanen gegen sie. Dafür machte das Gericht den Staat verantwortlich.
Der auch aus Umweltgründen umstrittene Nickel-Tagebau Fénix wird durch eine Tochter des Schweizer Bergbauunternehmens Solway betrieben. Die Konzession war erstmals 2006 an einen früheren Betreiber vergeben worden. Im Jahr 2020 ordnete Guatemalas Verfassungsgericht ein Aussetzen des Abbaus und eine Befragung der Maya-Gemeinde mit rund 400 Mitgliedern an. Diese fand 2021 statt - nach dem IAGMR-Urteil aber unter nicht angemessenen Bedingungen - und der Weiterbetrieb der Mine wurde zugelassen.
Nach 40 Jahren Kampf hätten die Maya Q'eqchi' einen Sieg gegen mächtige Bergbau-Interessen und einen Staat errungen, der für Gewalt gegen indigene Proteste bekannt sei, teilte die Organisation Indian Law Resource Center mit, die die Gemeinde bei ihrer Klage unterstützt hatte. Das könne beispielgebend für indigene Gemeinden in ganz Lateinamerika sein.
(AWP)