Zuvor hatte der designierte US-Präsident Trump angekündigt, als einer der ersten Amtshandlungen Zölle von 25 Prozent auf alle Waren aus Mexiko und Kanada zu erheben. Er begründete dies mit Einwanderern, die Kriminalität und Drogen mit über diese beiden Grenzen in die USA brächten. Er hatte bereits im Wahlkampf weitreichende Zölle angekündigt und argumentiert, dass US-Firmen dann wieder stärker in den USA produzierten und damit Arbeitsplätze geschaffen würden.

Handelspartnerschaft sinnvoller als «America first»

Sheinbaum stellte den Sinn der angekündigten Importzölle infrage und deutete an, dass auch Mexiko Zölle erheben könnte. «Auf einen Zoll folgt ein anderer als Antwort und so geht es weiter, bis wir gemeinsame Unternehmen in Gefahr bringen», sagte die Staatschefin.

General Motors, Stellantis oder Ford Motors seien unter den wichtigsten Exporteuren aus Mexiko in die USA. «Warum eine Steuer erheben, die sie gefährdet?»

Eine solche Zollpolitik würde ihr zufolge zu Inflation und Arbeitsplatzverlusten in beiden Ländern führen. «Ich bin davon überzeugt, dass die wirtschaftliche Stärke Nordamerikas in der Aufrechterhaltung unserer Handelspartnerschaft liegt», sagte die Staatschefin. Mexiko und die Vereinigten Staaten könnten so gemeinsam ihre Wettbewerbsfähigkeit gegenüber «anderen Wirtschaftsblöcken» erhalten.

Kanada: Das machen, was funktioniert

Die Reaktion des nördlichen US-Nachbarn fiel zurückhaltender aus. Medienangaben zufolge hatte Kanadas Premierminister Justin Trudeau unmittelbar nach der Ankündigung mit Trump gesprochen. «Das ist eine Beziehung, von der wir wissen, dass sie ein gewisses Mass an Arbeit benötigt, und das ist, was wir tun werden», sagte Trudeau am Dienstag nach Angaben des kanadischen Rundfunks. «Etwas wirklich Wichtiges ist, dass wir dabei alle an einem Strang ziehen. Der Ansatz von Team Kanada ist das, was funktioniert.»/juw/DP/jha

(AWP)