Dafür werde der Konzern - zunächst in den USA - die Zusammenarbeit mit Faktenprüfern beenden und ein System ähnlich den «Community Notes» von X einführen. Seit 2016 setzt Meta auf ein Faktencheck-System, das unabhängige Organisationen in zahlreichen Ländern und Sprachen einbindet.

Änderungen bei Inhaltsrichtlinien

Ausserdem ist Zuckerberg zufolge geplant, die Inhaltsrichtlinien zu vereinfachen und etliche Beschränkungen bei Themen wie Migration und Geschlechterfragen aufzuheben, da diese laut Zuckerberg «nicht mehr im Einklang mit der öffentlichen Meinung» stünden. Auch die Durchsetzung der Regeln solle demnach reformiert werden: Geringfügige Verstösse würden künftig erst nach Nutzerbeschwerden geprüft, und Algorithmen sollen nur bei einer höheren Schwelle eingreifen. Zusätzlich wolle Meta politische und gesellschaftliche Themen wieder stärker in den Fokus rücken.

Ein weiterer Schritt sei die Verlagerung der Moderationsteams von Kalifornien nach Texas, um «die Wahrnehmung von Befangenheit zu reduzieren». Ausserdem plane Meta, gemeinsam mit dem designierten US-Präsidenten Donald Trump, «gegen Regierungen weltweit» vorzugehen, «die amerikanischen Unternehmen angreifen und darauf drängen, mehr zu zensieren» - auch in Europa. Die Neuausrichtung betreffe Facebook, Instagram und Threads.

Weisse Flagge für Trump?

Die angekündigten Änderungen erfolgen vor dem Hintergrund einer ideologischen Neuausrichtung innerhalb der Führungsetage des Konzerns. Passend zum bevorstehenden Machtwechsel in Washington hat der Konzern Joel Kaplan - einen ehemaligen Mitarbeiter des republikanischen Ex-Präsidenten George W. Bush - zum neuen Politik-Chef ernannt.

Beobachter sehen in diesen Massnahmen eine Reaktion auf die jahrelange republikanische Kritik an der Moderationspolitik und einen Versuch, das belastete Verhältnis zu Trump zu verbessern. Dieser hatte Facebook im Wahlkampf als «Feind des Volkes» bezeichnet und Zuckerberg scharf attackiert./gei/DP/men

(AWP)