Mehr Schwarzarbeit wegen steigender Sozialversicherungsbeiträge
Hauptgrund für diese Entwicklung sei die schwächelnde Wirtschaft. «Dies verringert die Erträge gemeldeter Arbeitsverhältnisse und erzeugt einen Anreiz zu nicht gemeldeten oder illegalen Tätigkeiten», so die Experten. Allein dies führe zu einem Zuwachs bei der Schattenwirtschaft um 16,2 Milliarden Euro. Höhere Beiträge zur Kranken- und Rentenversicherung sorgten für einen Anstieg um 2,0 Milliarden Euro.
Die Prognose geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt um 0,4 Prozent schrumpft und die Inflationsrate 2,2 Prozent beträgt. Ausserdem wird eine Arbeitslosenzahl von 2,9 Millionen Euro zugrunde gelegt.
Geringer Anstieg von Mindestlohn wirkt kaum gegen den Trend
Der relativ geringe Anstieg des Mindestlohns oder auch die gestiegene Verdienstgrenze für die geringfügig Beschäftigten könnten diese Entwicklung kaum ausbremsen, wie es weiter heisst. Auch die Begrenzung der kalten Progression habe nur wenig Auswirkung auf das Ausmass der Schattenwirtschaft. Die kalte Progression nennt man den Effekt, bei der Steuerzahler auch dann mehr an den Fiskus zahlen müssen, wenn ihre Gehaltserhöhung nur die Inflation ausgleicht. Die genannten Massnahmen führen der Prognose zufolge insgesamt zu einem Rückgang der Schattenwirtschaft um 2,7 Milliarden Euro.
Immer mehr Menschen arbeiten schwarz
Erst kürzlich hatte eine Studie des arbeitgebernahen Instituts der Deutschen Wirtschaft (IW) ergeben, dass immer mehr Menschen schwarz arbeiten. Ihre Zahl liegt demzufolge zwischen acht und zehn Millionen, schätzte das IW unter Berufung auf eine repräsentative Befragung von mehr als 2.600 Menschen ab 18 Jahren im April und Mai 2024./avg/DP/mis
(AWP)