Besonders stark war der Anstieg in den Wirtschaftszweigen Handel (+24,8 Prozent) und Bau (+21,7 Prozent). Mit mehr als 68 000 Insolvenzen im Dienstleistungsgewerbe und gut 52 000 im Handel sei das Insolvenzgeschehen in Europa vorrangig von diesen beiden Wirtschaftssektoren geprägt, heisst es in der Studie. Vor allem die Konsumzurückhaltung infolge von gestiegenen Preisen und hohen Zinsen habe sich für die Unternehmen als Belastung erwiesen. In Deutschland stieg die Zahl der Insolvenzen um mehr als 20 Prozent. Ausserordentlich gross war der Anstieg in den Niederlanden (plus 54,9 Prozent) und in Frankreich (plus 35,6 Prozent). Rückgänge gab es nur in Dänemark, Luxemburg, Spanien und Portugal.

Für 2024 prognostizierte Creditreform-Experte Hantzsch eine weitere Zunahme der Insolvenzen. Einen Ausblick auf die Entwicklung der kommenden Jahre liefere die Finanzkrise 2009. «Trotz wirtschaftlicher Erholung blieben die Zahlen damals für lange Zeit auf einem hohen Niveau.»/cr/DP/men

(AWP)