Interessierte Länder müssten selber Schritte für eine nächste Konferenz zum Ukraine-Konflikt unternehmen. Das liege jetzt nicht in den Händen der Schweiz, erklärte Lüchinger im «Tagesgespräch» von Radio SRF. Der Bürgenstock sei der ideale Ort für den Startpunkt des Prozesses gewesen. Ab jetzt werde die Schweiz auf Anfrage der Schlüsselstaaten hinter den Kulissen agieren.

Alle Teilnehmenden seien begeistert gewesen von der Sicht auf die Berge, dem Wetter und der Stimmung, wie das Feedback vieler Delegationen gezeigt habe. Für Bundespräsidentin Viola Amherd und Aussenminister Ignazio Cassis sei die hochrangige Konferenz eine gute Gelegenheit gewesen, Treffen auf höchster Stufe zu führen und ihr Netzwerk für die Schweiz weiter auszubauen.

Die Unterzeichnung der Schlusserklärung durch 84 Staaten bezeichnet Lüchinger als grossen Erfolg. Die Schweiz sei bisher selten ein so grosses Risiko eingegangen, wie bei dieser Konferenz. Es habe sich aber ausgezahlt. Wichtig sei, dass man mit der Bürgenstock-Erklärung jetzt etwas in den Fingern habe, das man weiter entwickeln könne. Einzelne Staaten hätten sich inzwischen von der Erklärung zurückgezogen, weitere seien dazugekommen. Konkrete Angaben, um welche Staaten es sich handle, machte Lüchinger nicht.

Persönlich enttäuscht zeigte sich Lüchinger von der Absage Chinas. Er habe sich persönlich im Vorfeld der Konferenz mehrfach mit dem chinesischen Sondergesandten für die Ukraine und Russland getroffen. Das seien gute Gespräche gewesen und China habe starkes Interesse am Friedensprozess signalisiert. Der wichtige Dialog mit China werde jetzt weitergeführt.

Ausserdem müsse Russland jetzt auf irgendeine Art integriert werden, sagte Lüchinger. Es gebe viele Staaten, die auf dem Bürgenstock anwesend gewesen seien, die sehr gute Beziehungen zu Russland hätten. Diese Länder wollten ihre Kontakte nutzen.

(AWP)