Zu Übernahme-Vereinbarung gehörten PA zufolge eine Reihe von Zugeständnissen des neuen Mehrheitseigners. So soll der britische Staat eine sogenannte «golden share» an Aktienanteilen behalten. Damit habe sich die Regierung ein Vetorecht in wichtigen Fragen wie dem Standort des Unternehmenssitzes und Weiterverkauf gesichert, so der Bericht.
Zu den Bedingungen gehört laut Berichten die Beibehaltung der einheitlichen Preisgestaltung, einschliesslich der Zustellung von Briefen erster Klasse an sechs Tagen die Woche. Die Mitarbeiter sollen mit zehn Prozent an den Dividenden von Mehrheitseigner Kretinsky beteiligt werden.
Royal Mail seit 2013 börsennotiertes Unternehmen
Es ist das erste Mal, dass der nationale Postdienst in Grossbritannien in ausländische Hände fällt. Die Royal Mail kann auf eine mehr als 500-jährige Geschichte zurückblicken. Gegründet von Heinrich VIII. überbrachten die Boten zunächst nur Korrespondenz des Königs und seines Hofstaats. Doch schon im 17. Jahrhundert wurden die Dienste der königlichen Post für die Öffentlichkeit zugänglich.
Mit der «Penny Black», die das Konterfei Königin Victorias trug, führte die Royal Mail 1840 die erste Briefmarke der Welt ein. Schon damals galten landesweit einheitliche Preise für Sendungen, basierend auf Gewicht. Für den grössten Teil ihrer Geschichte war die Royal Mail im Staatsbesitz. Seit 2013 ist sie ein börsennotiertes Unternehmen. Die Zustimmung der Regierung war wegen der nationalen Bedeutung des Diensts notwendig./cmy/DP/ngu
(AWP)