Die Branche steht wegen des Klimawandels unter Druck. Die Luftfahrt macht nach Schätzungen im Jahr rund 2,5 Prozent der globalen CO2-Emissionen aus - mehr als Deutschland, das unter den zehn grössten CO2-Verursachern der Welt ist. Neben effizienteren Triebwerken und Ausgleichsmassnahmen setzt die Industrie deshalb auf SAF. Der Begriff umfasst alles, das nicht aus fossilen Ausgangsstoffen produziert und nachhaltig ist. So kann SAF etwa grundsätzlich aus Frittenfett, Schlacht- und Fischabfällen sowie Pflanzenölen und ihren Reststoffen hergestellt werden.
Dieser erste Transatlantikflug zeige, wie die Luftfahrt dekarbonisiert werde und Emissionen deutlich reduziert werden könnten, sagte der britische Verkehrsminister Mark Harper vorab. Er war ebenso an Bord wie Virgin-Gründer Richard Branson und der Chef von Virgin Atlantic, Shai Weiss. Die britische Regierung hat das Vorhaben mit einer Million Pfund (1,15 Mio Euro) unterstützt. Vorab hatte die britische Flugaufsichtsbehörde mehrere Tests durchgeführt. Grossbritannien will bis 2025 insgesamt fünf SAF-Werke bauen.
Vor kurzem hatte das US-Unternehmen Gulfstream Aerospace den nach eigenen Angaben ersten vollständig SAF-betriebenen Transatlantikflug eines Businessjets durchgeführt.
Die Initiative Aviation Environment Federation kritisierte eine Aussage von Verkehrsminister Harper, die Technologie werde «Fliegen ohne Schuldgefühle Wirklichkeit werden lassen», als schlechten Witz. SAF mache weltweit rund 0,1 Prozent des Flugtreibstoffs aus, und es werde schwer sein, den Anteil auf eine nachhaltige Grössenordnung zu steigern./bvi/DP/nas
(AWP)