Damit sei ein wichtiges Etappenziel der Stilllegung erreicht, teilte der bernische Energiekonzern BKW am Freitag mit. Ohne Kernbrennstoff stelle das AKW keine nukleare Gefahrenquelle mehr da. Mit dem Abtransport der letzten Brennelemente sei die Radioaktivität um über 99 Prozent reduziert worden.

Das AKW Mühleberg wurde im Dezember 2019 vom Netz genommen. Damals befanden sich 418 Brennelemente vor Ort. Sie wurden im Lagerbecken so lange abgekühlt, bis sie bereit für den Abtransport waren.

Für den Transport nach Würenlingen waren insgesamt 66 Fahrten notwendig. Die Transporte wurden über ein Jahr früher als ursprünglich geplant abgeschlossen.

«Grosse Vereinfachungen»

Mit dem Abschluss der Transporte reduziere sich die Menge der Radioaktivität im AKW Mühleberg signifikant, hält die BKW fest. Nun befände sich kein spaltbares Kernmaterial sowie keine wärmeentwickelnden Abfälle mehr in der Anlage.

Das führe zu grossen Vereinfachungen bei Einrichtungen und Systemen, beispielsweise dem Wegfall der Kühlung. In den kommenden Jahren geht es laut BKW darum, die in der Anlage verbliebene Radioaktivität zu entfernen.

Die Sicherheit behalte höchste Priorität, wird Stefan Klute, Leiter Nuklear der BKW, im Communiqué zitiert. Die Demontagearbeiten würden mit der gleichen Sorgfalt wie bisher durchgeführt.

Nächste Phase kann eingeleitet werden

Die sogenannte Kernbrennstoff-Freiheit ist die wesentliche Voraussetzung für den Übertritt in die zweite Stilllegungsphase. Das entsprechende Gesuch hat die BKW bereits Ende Juni 2022 beim Eidgenössischen Nuklearsicherheitsinspektorat (Ensi) eingereicht. Die zweite Phase endet, wenn sämtliche Radioaktivität aus der Anlage und vom Areal entfernt ist.

Die BKW ist die erste Betreiberin in der Schweiz, die ein AKW stilllegt. Ab 2034 kann das Areal neu genutzt werden.

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(AWP)