Dies hatte die Aktien am Montag weltweit zunächst stark belastet, wobei der SMI dank seiner defensiven Ausrichtung immerhin relativ glimpflich davon kam. Entscheidend sei es nun, wie es mit den Zöllen weitergehe, heisst es am Markt. So wird befürchtet, dass Trump als nächstes die EU mit Zöllen belegen wird. Dies würde auch die exportorientierte Schweizer Industrie treffen. Allerdings sei auch diesbezüglich noch viel offen, meinen Börsianer. «Es dürfte sich lohnen, abzuwarten und Ruhe zu bewahren», empfahl ein Analyst.

Der Leitindex SMI verlor zum Schluss 0,40 Prozent auf 12'546,77 Punkte, dies nach einem Tagestief bei rund 12'410 Zählern. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, verlor 0,85 Prozent auf 2065,09 und der breite SPI 0,61 Prozent auf 16'639,04 Zähler. 25 der SLI-Titel gaben nach. Die Unsicherheit zeigte sich am Volatilitätsindex VSMI: Das Angstbarometer stand zum Börsenschluss um 14,4 Prozent höher bei 14,47 Punkten.

Am stärksten gaben im Tagesverlauf die Titel von Julius Bär (-12,7 Prozent) nach. Bei dem Vermögensverwalter drückten neben dem «Trump-Effekt» Gewinnmitnahmen nach der Zahlenvorlage und die Absage an einen neuen Aktienrückkauf auf den Kurs. Ebenfalls im Minus schlossen die Titel der Grossbank UBS (-1,7 Prozent), die am Dienstag ihre Bilanz vorlegen wird.

Verkauft wurden auch Technologie- und Wachstumswerte. Die Titel von Logitech verloren etwa 3,1 Prozent. Analysten sehen im Unternehmen aus Lausanne einen möglichen Verlierer der US-Strafzölle gegen China, da Logitech in China produziert und in Nordamerika verkauft. Auch andere Technologietitel litten darunter: So gaben im SLI VAT nach (-1,8 Prozent), am breiten Markt auch AMS Osram (-5,4 Prozent) und Comet (-3,3 Prozent).

Bei den Aktien des Logistikers Kühne+Nagel (-2,1 Prozent), den Bauzulieferern Sika (-2,4 Prozent), Geberit und Holcim (je -1,3 Prozent) sowie dem Anlagenbauer ABB (-1,8 Prozent) wurden derweil Handels- und Konjunktursorgen als Verkaufsargumente erwähnt.

Auch die Aktien von Sandoz (-2,8 Prozent) standen unter Druck. Händler berichten nach der Herunterstufung durch die UBS von Umschichtungen in andere Gesundheitswerte, unter andere von solchen in Lonza (+2,7 Prozent) und Galderma (+2,3 Prozent).

Neben diesen waren auch defensive Titel gefragt. So trotzten die Aktien von Nestlé (+0,5 Prozent), Novartis (+0,5 Prozent), Roche (-0,1 Prozent), Swisscom (-0,7 Prozent), Swiss Re (-0,4 Prozent) und Zurich (-0,1 Prozent) sowie die Partizipationsscheine von Lindt & Sprüngli (+0,2) dem Negativtrend vergleichsweise gut.

Auch Swatch (+1,0 Prozent) schlossen nach dem kürzlich veröffentlichten Jahresergebnis und den daraus resultierenden Verlusten im Plus, während die Aktien von Rivale Richemont (-0,8 Prozent) leicht nachgaben. Die Folgen der Strafzölle dürften für die beiden Luxusgüterhersteller vernachlässigbar sein, hiess es am Markt.

Auf den hinteren Rängen gaben Gurit (-4,0 Prozent) und Santhera (-4,2 Prozent) einen Teil ihrer jüngsten Gewinne Preis. Währenddessen waren etwa die Titel der Schweizer Binnen-Unternehmen Luzerner Kantonalbank (+0,7 Prozent) sowie Sunrise (+0,4 Prozent) gefragt.

ls/rw

(AWP)