Im Dienstleistungsbereich sei das Problem deutlich grösser als in den meisten anderen Branchen - mit 42 Prozent ist die Betroffenheit der Umfrage zufolge dort überdurchschnittlich hoch. Besonders in den Kanzleien von Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern herrsche akuter Mangel - 71 Prozent gaben an, negativ beeinflusst zu sein. Für das «Fachkräftebarometer» werden einmal pro Quartal 9.000 Unternehmen in Deutschland befragt, darunter rund 7.500 Mittelständler.

In der Industrie fühlen sich nur noch 25 Prozent der Betriebe beeinträchtigt. Das ist viel weniger als bei den Dienstleistern, allerdings immer noch drei Mal so viel wie im langjährigen Mittel. Im Handel liegt die Quote im Sommer bei 28 Prozent, auf dem Bau bei 27 Prozent. Kleinere Unternehmen sind im Durchschnitt etwas weniger betroffen als Grossbetriebe, der Westen weniger als der Osten.

«Mit dem erwarteten Anziehen der Konjunktur wird auch der Mangel an Fachkräften sich wieder verstärken», sagt die KfW-Chefvolkswirtin Fritzi Köhler-Geib. «In welchem Ausmass, hängt davon ab, wie erfolgreich ein Gegensteuern gelingt, etwa mit Anreizen für eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren, mit der Anwerbung und Integration qualifizierter Zuwandernder, bedarfsgerechter Qualifizierung und Umschulung von Arbeitnehmern sowie Massnahmen zur Steigerung der einzel- und gesamtwirtschaftlichen Arbeitsproduktivität, zum Beispiel durch eine stärkere Digitalisierung», betont sie./dm/DP/zb

(AWP)