Die M23 hatte eine Feuerpause ausgerufen, um humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Dennoch kämpften die Rebellen in der Nachbarprovinz Süd-Kivu weiter und eroberten die Stadt Nyabibwe, die etwa 130 Kilometer von Goma entfernt liegt. Die Rebellen hätten alle strategischen Punkte der Stadt gesichert, sagte ein Polizeisprecher der Deutschen Presse-Agentur. Die Stadt ist 64 Kilometer von der strategisch wichtigen Provinzhauptstadt Bukavu entfernt.
In der Millionenstadt Goma demonstrieren M23 und AFC unterdessen eine neue Normalität und setzten eigene Bürgermeister sowie einen Provinzgouverneur ein. In seiner Stadionrede rief Nangaa die Eltern auf, ihre Kinder wieder in die Schulen zu schicken. Beamte sollten in ihre Behörden zurückkehren, am Montag soll ausserdem der Lehrbetrieb in den Hochschulen wieder aufgenommen werden.
Die M23 hatte Ende Januar Goma in der Provinz Nord-Kivu angegriffen und nach tagelangen Kämpfen eingenommen. Nach UN-Angaben gab es bei den Kämpfen in Goma mindestens 2.900 Tote. Am Freitag und Samstag befasst sich im tansanischen Daressalam ein gemeinsamer Sondergipfel der ostafrikanischen Staaten und der Staatengemeinschaft des südlichen Afrikas mit der Krise im Ostkongo.
Die Rebellen, die nach Ansicht von Experten vom Nachbarland Ruanda unterstützt werden, sind seit Jahren im Ost-Kongo aktiv und haben mittlerweile die Kontrolle über grosse Teile der Provinz Nord-Kivu gewonnen. In der rohstoffreichen Region werden einige der seltensten und wertvollsten Metalle der Welt in grossen Mengen abgebaut, darunter Coltan, Gold, Nickel, Kobalt und Kupfer./czy/DP/men
(AWP)