Der positive Wochenausklang kann jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Unsicherheiten im Markt weiterhin gross sind. Laut Marktteilnehmern belasten vor allem globale Unsicherheiten wie Inflations- und Rezessionssorgen, der drohende Gaslieferstopp von Russland und mögliche kräftige Zinsschritte durch die Notenbanken in den USA und der Eurozone.

Der Swiss Market Index (SMI) rückte schliesslich um 1,69 Prozent auf 10'982,09 Punkte vor. Im Wochenvergleich ergab sich noch ein Minus von 0,3 Prozent. Der SLI, in dem die 30 wichtigsten Aktien enthalten sind, zog um 1,59 Prozent auf 1677,09 Punkte an und der breite SPI um 1,67 Prozent auf 14'161,74 Punkte. Im SLI standen 26 Gewinner 3 Verlierern gegenüber, Swisscom schlossen unverändert.

Schlusslicht im SMI waren die Papiere von Richemont, die zum Schluss 2,9 Prozent nachgaben. Im Handelsverlauf sanken sie sogar um mehr als 8 Prozent. Der Schmuck- und Uhrenkonzern konnte die Analysten mit seinen Quartalszahlen nicht überzeugen. Vor allem negative Aussagen zum Wachstumsmarkt China, wie auch einem schwachen Online-Geschäft kamen im Markt nicht gut an. Auch die Papiere von Swatch werden von Richemont mit nach unten gezogen und gaben sogar 3,1 Prozent nach.

Grösste Tagesgewinner im SLI waren die Valoren von AMS (+6,0 Prozent). Neuigkeiten zum Unternehmen gab es allerdings keine. Jedoch zählen die Papiere mit einem Minus von über 50 Prozent im bisherigen Gesamtjahr zu den grössten Verlieren. Der heutige Anstieg kann folglich als eine leichte Erholung gedeutet werden.

Schlusslicht bei den Finanzwerten waren Partners Group (-0,4 Prozent). Im ersten Halbjahr konnte das Unternehmen die Neugelder zwar steigern und auch die Jahresprognose wurde bestätigt, der Ausblick konnte die Analysten aber nicht überzeugen. Zudem habe sich das Umfeld für Investitionen und Verkäufe eingetrübt. In diesem Jahr gaben die Papiere bereits rund 43 Prozent nach und bildeten damit das Schlusslicht im SMI.

Befeuert wurde das Plus auch durch das Index-Schwergewicht Roche, dessen Papiere um 2,5 Prozent zulegten. Auch Novartis (+2,0 Prozent) und Nestlé (+1,9 Prozent) schlossen deutlich stärker.

Credit Suisse konnte sich im Tagesverlauf nach anfänglichen Verlusten wieder erholen und gingen mit einem deutlichen Tagesgewinn von 1,3 Prozent aus dem Markt. Im frühen Handel waren die Papiere zunächst unter Druck geraten und sogar kurzzeitig unter 5 Franken gefallen. Auch die anderen Finanztitel UBS (+1,9 Prozent) und Julius Bär (+1,2 Prozent) wie auch die Versicherungen Zurich (+0,8 Prozent) und Swiss Re (+0,8 Prozent) schlossen im Plus. Nachdem die US-Grossbanken JP Morgan und Morgan Stanley am Donnerstag noch mit tieferen Gewinnen enttäuschten, konnte die Citigroup am Freitag mit ihren Ergebnissen überzeugen, was auch die Finanztitel beflügelte.

Der Spezialchemiekonzern Ems-Chemie legte am Freitagmorgen die Zahlen für sein erstes Halbjahr vor. An die Kunden weitergegebene Verkaufspreise führten zu einem deutlichen Umsatzplus. Die Anleger würdigten dies mit einem Kursplus von 1,6 Prozent.

Am breiten Markt gab die auf Marktexpansionsdienstleistungen spezialisierte DKSH nach Halbjahreszahlen nach. Das Unternehmen enttäuschte die Analysten vor allem beim organischen Wachstum und mit dem schwache Asien-Geschäft. Zeitweise gaben die Papiere über 10 Prozent nach, sie gingen schliesslich mit einem Minus von 8,4 Prozent aus den Handel.

Deutliche Zugewinne verbuchten One Swiss Bank (5,6 Prozent), Highlight Event & Entertainment (5,0 Prozent) und Autoneum (+4,6 Prozent).

(AWP)